Pneumologie 2012; 66 - P144
DOI: 10.1055/s-0032-1302826

Telemedizinische Intervention bei Patienten mit COPD – Wie ist die Akzeptanz?

N Weber 1, C Bubulj 1, B Esche 1
  • 1Abteilung für Pneumologie und Thoraxchirurgie, Asklepios Fachkliniken München-Gauting

Einleitung:Telemedizin bei COPD zielt auf eine intensive Einbindung dieser Patienten in ihre Therapie, um akute Exazerbationen (AE) zeitig zu erfassen und adäquat zu behandeln. Neben einer Optimierung des Krankheitsmanagements kann sie auch zur Kosteneinsparung beitragen.

Fragestellung: Wie ist die Compliance der Patienten bei dieser Art der Betreuung durch das Zentrum? Hat diese Führung Einfluss auf Lebensqualität (SGRQ), Anzahl der (auf 1 Jahr hochgerechneten) Hospitalisierungen und aktuellen Gesundheitszustand. Wie lassen sich AE aus den übermittelten Symptomen und deren Dynamik erfassen?

Methodik: 43 Patienten mit COPD wurden nach Prüfung der Ein- und Ausschlusskriterien für das Projekt gewonnen. Mittels eines Health-Buddy®-Systems wurde eine Interaktion zischen Patient und Zentrum hergestellt. Abgefragt wurde Symptome und deren Entwicklung, zudem Sauerstoffsättigung, Gewicht, Herzfrequenz und Temperatur. Neben einer Start- und Abschlussuntersuchung erfolgte nach 4 Wochen eine Zwischenuntersuchung. Studiendauer/Patient: 12 Wochen.

Ergebnisse: Alle Patienten nutzten das System an ≥2/3 (93,2%) der Werktage. Nicht zur Visite 3 erschienen (drop-out): 16,3% (dennoch System ≥10 Wochen genutzt). SGRQ: Aktivitäten: leichte Verschlechterung. Symptome: Leichte Verbesserung. Belastung und Gesamt-Score: keine wesentliche Änderung. Rückgang der Hospitalisationen von 1,14 auf 0,37/Patient (=Rückgang um 2/3). AG: Visite 1: 2,85; Visite 2: 2,69; Visite 3: 2,97. AE ließen sich anhand der übermittelten Daten hingegen schwer erfassen bzw. die Kriterien waren nicht erfüllt.

Schlussfolgerung: Bezogen auf den relativ kurzen Zeitraum war die Compliance sehr gut. Die Lebensqualität änderte sich nicht, der Gesundheitszustand verschlechterte sich leicht. Es verbleibt die Aufgabe, den Zustand der AE klar zu definieren um diesen anhand von Art und Progress der Symptomatik mit angemessener Treffsicherheit zu erfassen und zeitnah zu intervenieren.