Pneumologie 2012; 66 - P154
DOI: 10.1055/s-0032-1302608

Cof a 1– Identifizierung des ersten Kaffeeallergens

N Manavski 1, U Peters 1, R Brettschneider 1, M Oldenburg 2, X Baur 2, C Bittner 2
  • 1Biocenter Klein Flottbek und Botanischer Garten, Universität Hamburg
  • 2Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin, Hamburg

Einleitung:

Seit den 1950er Jahren sind wiederholt Beobachtungen allergischer Reaktionen wie Rhinokonjunktivitis und Asthma bronchiale unter Kaffeearbeitern beschrieben worden. Seitdem wird eine potentielle Allergenität von grünem Kaffee diskutiert. Allergen wirkende Proteine wurden in der Kaffeebohne bislang jedoch nicht gefunden. Uns ist es erstmalig gelungen, ein Kaffeeallergen zu identifizieren.

Methoden:

Wir haben eine pJuFo cDNA-Expressionsbibliothek aus Rohkaffee (Coffea arabica) erstellt und mittels Phage display mit den Seren von 17 Kaffeearbeitern gescreent und verschiedene Kaffeeklone gefischt. Ein zufällig ausgewählter Klon wurde sequenziert, anhand von Homologien und Western blots identifiziert und in E. coli überexprimiert. In anschließenden ELISA-Untersuchungen untersuchten wir die Allergenität des Kaffeeallergens.

Ergebnisse:

Die sequenzierte cDNA zeigte deutliche Sequenzhomologien mit einer Coffea arabica Chitinase III. Im Immunoblot stellte sich eine Bande bei der erwarteten Größe von 55 kDa dar. IgE-Antikörper gegen das rekombinante Kaffeeallergen fanden sich in 3 der 17 Kaffeearbeiter (18%). Cof a 1 wurde aufgenommen in die internationale Liste der Allergene (WHO/IUIS Allergen Nomenclature).

Schlussfolgerungen:

Erstmalig ist uns der Nachweis eines Allergens in grünem Kaffee gelungen, womit ein sensibilisierendes Potential von Rohkaffee belegt werden konnte. Die Relevanz des vorliegenden Kaffeeallergens, einer Coffea arabica Chitinase III, entspricht lediglich einem Minorallergen. Um das Ausmaß der Allergenität des Rohkaffees zu bestimmen und eine gezielte Diagnostik zu entwickeln, sollen weitere Kaffeeallergene untersucht werden.