Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - R30
DOI: 10.1055/s-0031-1297317

Optimierung der Endotamponaden bei Makulachirurgie

C Wirbelauer 1
  • 1Frankfurt/Oder – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Frankfurt/Oder GmbH

Hintergrund: Endotamponaden haben zur Behandlung von Makulaerkrankungen, wie das Makulaforamen oder das chronische Makulaödem, einen besonderen therapeutischen Stellenwert. Je nach zugrundeliegender Erkrankung ist eine differenzierte Anwendung von Endotamponaden möglich. Methoden: Die wichtigsten Endotamponaden sind Luft, Gase (SF6, C2F6, C3F8) in unterschiedlicher Zusammensetzung (10–30%) und Silionöle in unterschiedlicher Viskosität (1300 und 5700 mPas) und Dichte (Densiron). Entsprechend der Indikation und des Risikoprofils können diese individuell eingesetzt werden. Außerdem spielt die Größe des Makulaforamens im OCT eine wichtige Rolle. Ergebnisse: Bei der epiretinalen Gliose ist meist keine oder nur eine geringe Endotamponade mit Luft zur Glättung der Netzhaut erforderlich. Beim chronischen Makulaödem ist eine Lufttamponade mit geringen Druckschwankungen bei meist bestehender Optikopathie sinnvoll, um das intraretinale Ödem mechanisch zu verdrängen. Abhängig von der Größe des Makulaforamens können Luft-Gas-Gemische in niedrigeren Konzentrationen (ca. 15%) bei kleineren Foramina <300µm und in höheren Konzentrationen (ca. 30%) bei größeren Foramina >300µm angewendet werden. Dadurch kann bei kleineren Foramina eine postoperative Druckdekompensation durch die Expansion im Auge minimiert werden. Bei persistierenden Makulaforamina kann durch eine kurzfristige Öltamponade ein Lochverschluss erreicht werden, wobei hochvisköses Silikonöl bei Pseudophakie einen Ölprolaps in der Vorderkammer und eine Emulsifikation verringert. Schlussfolgerungen: Endotamponaden können in der Makulachirurgie je nach Indikation und Zielsetzung durch eine individuelle Auswahl eingesetzt und dadurch das Nutzen-Risiko-Profil optimiert werden.