Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - FV11_06
DOI: 10.1055/s-0031-1293275

Einsatz der fetalen Pulsoxymetrie subpartu bei einer Patientin mit Sjögren Syndrom

H Vogt 1, A Heep 2, D Grab 1
  • 1Städt. Klinikum München GmbH, Frauenklinik Harlaching, München
  • 2Städt. Klinikum München GmbH, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Harlaching, München

Ziel: Aufgrund der derzeitigen Datenlage wird der klinische Benefit der Pulsoxymetrie kontrovers diskutiert. Wir möchten einen Fall vorstellen, bei dem es uns mit Hilfe der Pulsoxymetrie additiv zum CTG gelungen ist, eine lückenlose Aufzeichnung der fetalen Sauerstoffsättigung zu dokumentieren

Methodik: Die Patientin (33J, 1G/OP) stellte sich in der 16. SSW bei bekanntem Sjögren Syndrom zur fetalen Echokardiographie mit einem bis dahin unauffälligen Schwangerschaftsverlauf vor. Nach zunächst unauffälligen Kontrolluntersuchungen trat im Verlauf des dritten Trimenons passager eine basale fetale Bradykardie ohne hämodynamische Auswirkungen mit Werten zwischen 100 und 110 bpm auf. Am errechneten Entbindungstermin wurde bei weiterhin suspektem CTG mit niedriger Baseline die Geburtseinleitung indiziert. Während der Eröffnungsperiode wurden alterierende fetale Herzfrequenzabfälle bis zu 90bpm aufgezeichnet. Nach Amniotomie erfolgte die Anlage einer KSE, die Pulsoxymetrie zeigte physiologische Sättigungswerte pO2 zwischen 38% und 40%. Parallel durchgeführte Mikroblutuntersuchungen konnten normale Werte darstellen, so dass schließlich ein vitaler, rosiger männlicher Neugeborener vaginal aus II. SL entbunden werden konnte.

Ergebnis: Die postpartale Blutgasanalyse korrelierte mit den intrapartal durchgeführten Sättigungswerten. Bei v.a. postpartal passageren kindlichen Vorhoftachyarrhythmien wurde das Kind auf unsere Kinderintensivstation zur Überwachung verlegt, konnte aber bereits nach 4 Tagen in einem stabilen Zustand nach Hause entlassen werden.

Schlussfolgerung: An diesem Fallbeispiel lässt sich demonstrieren, dass die Pulsoxymetrie auch bei fetaler Rhythmusstörung eine gute Korrelation zu den intrapartal durchgeführten Blutgasanalysen zeigt. Die klinische Wertigkeit der fetalen Pulsoxymetrie sollte in Subgruppen weiter evaluiert werden.