Rofo 2011; 183 - A31
DOI: 10.1055/s-0031-1286230

Torsion einer Nebenmilz – Fallvorstellung

B Schweiger 1, M Kuhnigk 2, D Horn 3, P Liedgens 4, R Mallmann 2
  • 1Kinderradiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Essen
  • 2Neonatologie, Kinder- & Jugendmedizin, Elisabeth-Krankenhaus, Essen
  • 3Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Elisabeth-Krankenhaus, Essen
  • 4Kinderchirurgie, Elisabeth-Krankenhaus, Essen

Einleitung: Nebenmilzen werden bei 10–30% aller Patienten gefunden. In seltenen Fällen kann es durch eine Torsion des Gefäßstiels zu einem Infarkt der Nebenmilz kommen.

Material und Methoden: Ein 16-jähriger Patient wurde vom Kinderarzt mit seit wenigen Tagen persistierenden, teilweise sehr heftigen Schmerzen im linken Oberbauch in die Klinik zur weiteren Abklärung eingewiesen. Neben der klinischen Untersuchung erfolgte eine laborchemische Abklärung sowie eine Bildgebung mittels Ultraschall und Kernspintomografie.

Ergebnisse: Laborchemisch fanden sich unauffällige hämatologische und klinisch-chemische Befunde. Sonographisch zeigten sich eine ausgeprägte Splenomegalie und eine homogene, im Vergleich zur Milz leicht echoarme Raumforderung oberhalb der Milz. Kernspintomographisch fand sich eine etwa 5×4cm große, gut begrenzte, ovaläre Raumforderung oberhalb der Milz, die in T1- und T2-Wichtung hypointens war. Nach Kontrastmittelgabe zeigte sich eine randständige, schmale Anreicherung, jedoch keine Parenchymanreicherung. In der Nachbarschaft sowie im kleinen Becken fanden sich geringe Mengen Aszites. Intraoperativ bestätigte sich der Verdacht einer torquierten Nebenmilz.

Schlussfolgerung: Die Torsion einer Nebenmilz ist eine seltene Differenzialdiagnose bei linksseitigen Oberbauchschmerzen.