Rofo 2011; 183 - VO402_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279436

Beurteilung des linksatrialen und linksventrikulären Remodeling mit Kardio-MRT nach Ablationsbehandlung von Vorhofflimmern

S Nitzsche 1, T Woischnick 1, C Lücke 1, M Grothoff 1, L Lehmkuhl 1, C Piorkowski 2, G Hindricks 3, M Gutberlet 1
  • 1Universität Leipzig – Herzzentrum, Radiologie, Leipzig
  • 2Universität Leipzig – Herzzentrum, Rhythmologie, Leipzig
  • 3Universität Leipzig – Herzzentrum, Rhytmologie, Leipzig

Ziele: Zur Beurteilung funktioneller und morphologischer Veränderungen nach Katheterablation von Vorhofflimmern wurde mittels Kardio-MRT die Funktion des linken Vorhofs und Ventrikels, das Ausmaß des mediastinalen Ödems vor und nach Ablation sowie nach 6 Monaten untersucht. Methode: Die Untersuchungen erfolgten am Philips Intera 1,5T-System bei 45 Patienten (Alter 58,3±11,8, 28 Frauen: 17Männern) am Vortage und Folgetage der Intervention sowie nach 6 Monaten mit cineSSFP-Sequenzen im 2-Kammer-Schnitt (2CH) sowie in 4-Kammer-paralleler Orientierung (4CH), transversaler T2-Sequenz zur Bewertung des Mediastinalödems, kontrastverstärkter MRA des linken Vorhofs und der Pulmonalvenen und delayed-enhancement Sequenzen (DE).

Endiastolisches Volumen (EDV) und Ejektionsfraktion (EF) des linken Vorhofs (LA) wurden über Simpson-Methode aus den 4CH- Schichtstapel, EDV und EF des linken Ventrikels über biplane Flächen-Längenmethode im 2CH- und 4CH-Ebene gemessen. Das Volumen des Mediastinalödems wurde mittels Simpson-Methode in den transversalen T2-Bildern bestimmt. Ergebnis: Im Verlauf zeigten sich keine Veränderungen der LV-EF und alle behielten einen stabilen Sinusrhythmus. Alle Patienten zeigten einen Anstieg der LA-EDV am Tage nach der Intervention (94,3±22,5ml auf 104,5±23,1ml). Bei Patienten mit vormals intermittierendem VHF trat eine Verkleinerung des Vorhofes nach 6 Monaten ein (LA-EDV 93,6±19,7ml auf 83,9±16,0ml), während Patienten mit ehemals permanentem Vorhofflimmern eine geringe Größenzunahme des linken Vorhofs nach 6 Monaten zeigten (LA-EDV 78,8±13,5ml auf 86,0±11,2ml). Das Volumen des Mediastinalödems unmittelbar nach der Intervention war bei Patienten mit ehemals permanentem VHF größer als bei der Patientengruppe mit ehemals intermittierendem VHF (13,8±5,5ml vs. 11,5±7ml). Wir entdeckten kein DE im Vorhofmyokard. Schlussfolgerung: Die kardiale MRT ist eine wichtige Methode um das morphologisch und funktionelle Remodelling der Vorhofanatomie nach Ablation von Vorhofflimmern zu beschreiben.

Keywords: Vorhofflimmern, Ablation, MRT

Korrespondierender Autor: Nitzsche S

Universität Leipzig – Herzzentrum, Radiologie, Strümpellstr. 39, 04289 Leipzig

E-Mail: stefan.nitzsche@herzzentrum-leipzig.de