Rofo 2011; 183 - VO401_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279427

Intraoperative Kontrastmittelsonographie verbessert die Detektion von Leberraumforderungen vor chirurgischer Resektion

EM Jung 1, J Schneider 2, M Loss 3, MN Scherer 3, SA Farkas 3, HJ Schlitt 3, C Stroszczynski 2, J Rennert 2
  • 1Universitätsklinikum Regenbsurg, Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 3Universitätsklinikum Regensburg, Chirurgie, Regensburg

Ziele: Diagnostische Untersuchungen von Leber-Raumforderungen konnten mittels CT und MRT in ihrer Sensitivität und Spezifität in den letzten Jahren zunehmend verbessert werden. In vielen Zentren erfolgt außerdem die intraoperative Sonographie (IOUS). Zahlreiche Studien konnten deren Nutzen bei der Detektion weiterer, präoperativ nicht erkannter Leberherde belegen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist, den Stellenwert der intraoperativen hochauflösenden Kontrastmittel-Sonographie (CEUS) bezüglich einer Verbesserung der Diagnostik und Charakterisierung von Lebertumoren abzubilden. Methode: In einer prospektiven Studie wurde bei 50 Patienten (mittleres Alter 59,26 Jahre +/- 15,79, min. Alter 8, max. Alter 78; 30m, 20f) vor Resektion einer oder mehrerer Leber-Raumforderungen ein intraoperativer CEUS durchgeführt. Bei den zugrundeliegenden Lebertumoren handelte es sich um HCCs (n=13), kolorektale Lebermetastasen (n=25), CCCs (n=3), und andere (n=9). Die Patienten erhielten präoperativ entweder eine CT (n=31) oder MRT (n=21), in einzelnen Fällen lag auch eine PET-CT (n=8) vor. 6 Probanden legten eindeutige Befunde von auswärtig durchgeführten bildgebenden Verfahren vor. Die Anzahl der durch die präoperative Schnittbildgebung detektierten Herde wurde mit den Ergebnissen der intraoperativen CEUS (n=50) verglichen. Ergebnis: Bei 27/50 Patienten (54%) konnten mittels intraoperativem CEUS zusätzliche Herde diagnostiziert werden (min 1, max >5), dies führte bei n=23 (46%) zu einer Änderung des chirurgischen Vorgehens, in 9 Fällen wurde eine Radiofrequenzablation (RFA) (18%) durchgeführt. Schlussfolgerung: Durch den Einsatz von intraoperativem CEUS kann die Sensitivität der Detektion von Leberraumforderungen signifikant verbessert werden, was in vielen Fällen eine Änderung des chirurgischen oder interventionellen Therapiekonzeptes zur Folge und letztendlich Auswirkungen auf das klinische Outcome hat.

Keywords: IOUS, Leberläsionen, CEUS, OP

Korrespondierender Autor: Jung E

Universitätsklinikum Regenbsurg, Röntgendiagnostik, Franz-Josef-Strauß-Allee 11, 93053 Regensburg

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