Rofo 2011; 183 - VO401_1
DOI: 10.1055/s-0031-1279424

Auswirkung halbierter Strahlendosis auf die Bildqualität bei der abdominellen Computertomographie: Ein intraindividueller Vergleich mit iterativen Rekonstruktionen.

M May 1, C Stahl 1, W Wüst 1, M Brand 1, T Allmendinger 2, B Schmidt 2, M Uder 1, M Lell 1
  • 1Universitätsklinik Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
  • 2Siemens AG, Healthcare, Forchheim

Ziele: Vergleich der Bildqualität von Halbdosis (HD) Rekonstruktionen mittels gefilterter Rückprojektion (FBP) und statistischer, iterativer Rekonstruktion auf Bildebene (IRIS), mit Volldosis (FD) Datensätzen die mittels FBP berechnet wurden, von abdominellen Computertomographie (CT) Untersuchungen. Methode: 53 abdominelle CT Untersuchungen wurden mit einem Standard Protokoll mit 120kV an einem Dual Source Gerät durchgeführt. Dabei wurde der Röhrenstrom zu gleichen Teilen auf die zwei Röhren-Detektor Einheiten verteilt. Neben der herkömmlichen FD-FBP Rekonstruktion wurden retrospektiv HD-FBP und HD-IRIS Datensätze erzeugt indem Rohdaten aus nur einer der zwei Röhren-Detektor Einheiten ausgelesen wurde. Die quantitative Bildqualität wurde durch Messung des Bildrauschens im Weichteilgewebe, die qualitative von zwei unabhängigen Radiologen anhand der European Guidelines on Quality Criteria for CT bestimmt. Darüber hinaus wurden Bildartefakte sowie Abgrenzbarkeit und Begrenzung der pathologischen Befunde bewertet. Ergebnis: Die HD-IRIS zeigten im Vergleich zu den FD-FBP Datensätzen ein deutlich reduziertes Bildrauschen (-22%), während in den HD-FBP Bildern ein Anstieg um 39% gemessen wurde. Es konnte keine statistische Signifikanz für die Unterschiede zwischen FD-FBP und HD-IRIS in der Darstellung der anatomischen Strukturen, diagnostischen Verwertbarkeit (p=0,923) und Abgrenzbarkeit/Ranschärfe der Befunde (p=0,592/0,589) gefunden werden. Die Ergebnisse in den HD-FBP Datensätzen erreichten dagegen insbesondere bezüglich der diagnostischen Verwertbarkeit und den Aufhärtungsartefakten signifikant schlechtere Ergebnisse. Etwa die Hälfte aller HD-IRIS wies einen leicht vergröberten Bildaspekt auf. Schlussfolgerung: Die IRIS erlaubt eine Dosisreduktion um 50% ohne Einschränkungen bei der Bildqualität im Vergleich zu FD-FBP innerhalb eines Patienten. Der etwas vergröberte Bildaspekt hat dabei keine Auswirkung auf die Abgrenzbarkeit und Randschärfe pathologischer Befunde.

Keywords: Dosisreduktion, Abdomen, iterative Rekonstruktion, Dual Source, Bildqualität

Korrespondierender Autor: May MS

Universitätsklinik Erlangen, Radiologisches Institut, Maximiliansplatz 1, 91054 Erlangen

E-Mail: matthias.may@uk-erlangen.de