Rofo 2011; 183 - VO322_5
DOI: 10.1055/s-0031-1279408

Sequentielle MRT-Untersuchungen und Durchflusszytometrie zur Kontrolle der Therapie mit Imatinib in einem neuen Xenograft-Modell der humanen Chronischen Eosinophilen Leukämie (CEL)

J Salamon 1, N Ramos Leal 2, K Peldschus 1, H Ittrich 1, U Schumacher 2, G Adam 1, S Ullrich 2, D Wicklein 3
  • 1Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Institut für Anatomie II, Experimentelle Morphologie, Hamburg
  • 3Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Institut für Klinische Chemie/Zentrallaboratorien, Hamburg

Ziele: Etablierung eines Tiermodells und Monitoringverfahrens mittels sequenzieller MRT und Durchflusszytometrie zur Kontrolle der Therapie einer CEL unter Verwendung von Tyrosinkinaseinhibitoren. Methode: Nach intravenöser Injektion von 2×10^6 humanen CEL-Zellen an insgesamt 22 SCID-Mäusen wurden die Tiere ab Tag 12 zur Bestimmung der Tumorlast mit einem klinischen 3.0T MRT unter Verwendung einer Kleintierspule untersucht. Das MR-Protokoll umfasste fettgesättigte T2w und T1w Sequenzen in coronaler und sagittaler Schichtführung. Anhand der Daten wurde das gesamte Tumorvolumen der multifokalen Läsionen errechnet. Ab einer Tumorlast von 10mm3/Tier durchschnittlich an Tag 25 wurde eine Therapie mit 100µg/kgKG/d Imatinib sowie als Kontrolle 100µl NaCl/d durchgeführt. Der Rückgang der Tumorlast unter Therapie wurde an Tag 1, 3 und 7 nach Therapiebeginn mittels der MRT und Durchflusszytometrie von zirkulierenden EOL-1 Zellen im Blut unter Verwendung eines anti-HLA-DR Antikörpers bestimmt. Ergebnis: Bei einer Tumor-Take-Rate von 100% entwickelten alle Tiere Manifestationen an Lymphknoten, Nebennieren, Wirbelsäule, Darm, Leber und Milz. Nach Therapie über 7 Tage ergab sich bei allen mit Imatinib behandelten Tieren eine nahezu vollständige Remission, wohingegen die Kontrollgruppe eine Tumorprogression zeigte. Die anhand der MRT-Untersuchungen berechnete Tumorlast korrelierte mit der histologischen Auswertung und grundsätzlich auch mit der Anzahl der im Blut zirkulierenden EOL-1 Zellen (r=0,6105). Schlussfolgerung: Es konnte ein Mausmodell und ein aus MRT und Durchflusszytometrie kombiniertes Monitoringverfahren zur präklinischen Evaluation der Effektivität von Tyrosinkinaseinhibitoren bei der Behandlung der CEL etabliert werden.

Keywords: EOL-1, Therapiemonitoring, MRT, Imatinib

Korrespondierender Autor: Salamon J

Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

E-Mail: johsen_m_salamon@hotmail.com