Rofo 2011; 183 - VO313_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279355

Evaluation von chirurgischen Conduits und Shunts bei Erwachsenen mit kongenitaler Herzerkrankung mithilfe der dynamischen und konventionellen Magnetresonanz-Angiographie

M Wagner 1, Y Natsuaki 2, B Hamm 1, G Laub 2, PJ Finn 2
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin
  • 2David Geffen School of Medicine, University of California at Los Angeles, Department of Radiological Sciences, Los Angeles, USA

Ziele: Evaluation der dynamischen Magnetresonanz-Angiographie (MRA) und der konventionellen MRA bei Patienten mit kongenitaler Herzerkrankung, bei welchen Conduits oder Shunts zur Verbindung der Lungenarterien mit dem systemischen Kreislauf implantiert wurden. Methode: Retrospektive Auswertung von 50 Erwachsenen mit kongenitaler Herzerkrankung, welche bei 1.5 T (Magnetom Avanto, Siemens Healthcare, Erlangen) zur Verlaufskontrolle folgender Conduits/Shunts untersucht wurden: Glenn Shunt, n=25; Fontan Operationen (extrakardiales Conduit oder intrakardialer Tunnel), n=27; modifizierte Rastelli Operation (extrakardiales Conduit), n=15; Waterston Shunt, n=2; Blalock-Taussig Shunt, n=2. Alle Patienten wurden mit einer dynamischen MRA (TWIST, zeitliche Auflösung 1.2–1.5 Sekunden) und einer konventionellen mehrphasigen MRA (arterielle und früh-venöse MRA) untersucht. Die Kontrastmittelgabe erfolgte über eine Armvene. Ergebnis: Glenn Shunts, Waterston Shunts, Blalock-Taussig Shunts und die extrakardialen Conduits im Rahmen der modifizierten Rastelli Operation wurden mit guter oder exzellenter Bildqualität in 27/44 Patienten mit der dynamischen MRA, in 20/44 Patienten mit der arteriellen MRA und in 41/44 Patienten mit der früh-venösen MRA dargestellt. Fontan Conduits/Tunnel wurden mit guter oder exzellenter Bildqualität in 1/27 Patienten mit der dynamischen MRA, in 6/27 Patienten mit der arteriellen MRA und in 14/27 Patienten mit der früh-venösen MRA dargestellt. Die diagnostische Konfidenz in der Beurteilung der Lungenperfusion wurde in 29/50 Patienten durch das kombinierte MRA-Protokoll im Vergleich zur konventionellen MRA verbessert. Schlussfolgerung: Eine Kombination von dynamischer und konventioneller MRA erlaubt in der Mehrzahl der Patienten eine zuverlässige Beurteilung der chirurgischen Conduits/Shunts. Bei Patienten mit Z.n. Fontan Operation erscheinen jedoch ergänzende MR-Techniken (CINE-Bildgebung, Phasen-Kontrast-MRA) notwendig.

Keywords: Angiographie, Magnetresonanztomographie, Kongenitale Herzerkrankung

Korrespondierender Autor: Wagner M

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Charitéplatz 1, 10117 Berlin

E-Mail: moritz.wagner@charite.de