Rofo 2011; 183 - VO216_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279197

Transarterielle Chemoembolisation (TACE) der Lebermetastasen eines malignen Melanoms: lokales Tumoransprechen und Überlebensdaten

T Gruber-Rouh 1, B Bodelle 1, C Lee 1, N Naguib 1, MN Nour-Eldin 1, TJ Vogl 1
  • 1Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostishce und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main

Ziele: Die Evaluation der transarteriellen Chemoembolisation (TACE) in der Behandlung irresektabler Lebermetastasen eines malignen Melanoms anhand des lokalen Tumoransprechens und der Überlebensdaten. Methode: 61 Patienten (mittleres Alter: 55,4 Jahre; Bereich: 28–77) mit Lebermetastasen eines malignen Melanoms wurden im Zeitraum von 2001 bis 2010 mittels TACE behandelt. Insgesamt wurden 392 Chemoembolisationen durchgeführt(im Mittel:6,4 Behandlungen/Patient). In der in unserem Institut durchgeführten Diagnostik wurden bei 18% der Patienten 1 Lebermetastase, bei 16,4% der Patienten 2 Lebermetastasen dokumentiert. 14,8% der Patienten hatten 3 bzw.4 Metastasen, bei den restlichen 31 Patienten(50,8%) lag bei der Erstdiagnose eine multiple Metastasierung (≥5) vor. Als Zytostatika wurden Mitomycin(8mg/m2), Gemcitabine(1000mg/m2)und Cisplatin(60mg/m2)verwendet. Als Embolisat wurden Lipiodol und Mikrosphären (Embo-Cept©) benutzt. Mindestens 3 TACE Sitzungen wurden pro Patient in vierwöchigen Abständen ambulant durchgeführt. Das radiologische Tumoransprechen wurde mittels MRT und/oder CT bestimmt und nach den RECIST-Kriterien klassifiziert. Die Überlebensdaten wurden nach der Kaplan-Meier Methode berechnet. Ergebnis: Keine wesentlichen Nebenwirkungen oder Komplikationen wurden beobachtet. Die postinterventionelle Auswertung der Daten aller Patienten mit Lebermetastasen eines malignen Melanoms nach RECIST-Kriterien ergab eine PR bei 1,7%, eine SD bei 55,7% und eine PD bei 42,6%. Das maximale Ansprechen des Tumors auf TACE wurde 12 Wochen nach der ersten Chemoembolisation dokumentiert. Bei den Patienten mit Lebermetastasen eines malignen Melanoms lag die mediane bzw. mittlere Überlebenszeit nach der ersten TACE bei 16,1 bzw. 27,1 Monaten; die 1- und 2- Jahres-Überlebensraten bei 62% und 30%. Schlussfolgerung: Die TACE der Lebermetastasen eines malignen Melanoms stellt ein gut verträgliches, minimal invasives, lokoregionales Verfahren dar, das zu einem guten Tumoransprechen und einer Lebensverlängerung führt.

Keywords: TACE, Lebermetastasen, malignes Melanom

Korrespondierender Autor: Gruber-Rouh T

Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostishce und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7 Haus 23c, 60590 Frankfurt am Main

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