Rofo 2011; 183 - VO101_1
DOI: 10.1055/s-0031-1279069

Gibt es einen Nutzen der 18F-FDG PET/CT bei der Diagnostik einer latenten Tuberkulose als Ursache für eine schwere Uveitis?

C Pfannenberg 1, P Aschoff 1, D Doycheva 2, J Hetzel 3, M Reimold 4, N Schwenzer 1, CD Claussen 1
  • 1Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Augenklinik, Tübingen
  • 3Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Pulmonologie, Tübingen
  • 4Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Nuklearmedizin, Tübingen

Ziele: Die Diagnostik der Tuberkulose (Tb)-induzierten Uveitis stellt eine diagnostische Herausforderung dar, insbesondere bei Fehlen direkter Hinweise auf eine aktive Tb-Infektion. Wir untersuchten, ob die 18F-FDG-PET/CT für die Diagnose der Tb bei Patienten mit Uveitis und positivem QuantiFERON-TB Test sowie negativer Vordiagnostik einen Nutzen bietet. Methode: Bei 20 QuantiFERON+ Patienten mit Uveitis wurde ein PET/CT mit 350 MBq 18F-FDG und kontrastangehobener CT durchgeführt. Vor der PET/CT durchliefen alle Patienten eine umfassende klinische Diagnostik, inklusive Röntgen u/o CT des Thorax. Die PET/CT-Scans wurden hinsichtlich Nachweis, Größe und metabolischer Aktivität(SUVmax) hilärer und mediastinaler LK sowie pulmonaler Läsionen ausgewertet. Es wurden auch LK<10mm und niedrige SUVmax-Werte(<2,5)in der Analyse berücksichtigt. Als Referenzstandard dienten die Ergebnisse der Bronchoskopie, LK-Biopsie bzw. die Response auf eine tuberkulostatische Therapie. Ergebnis: Alle Patienten zeigten klinisch und in der konventionellen Bildgebung keinen Hinweis auf eine aktive Tb. Bei 9 Patienten fand sich im PET/CT ein gering bis mäßig erhöhter FDG Uptake (SUVmax 3.1±1.8, range,1.3–6.4)in normalen bis gering vergrößerten LK. Bei 2 dieser Patienten wurde nach PET/CT-gestützter LK-Biopsie M. tuberculosis in der Kultur nachgewiesen. Bei 7 Pat. waren LK ohne erhöhte Stoffwechselaktivität, zum Teil verkalkt nachweisbar. 4 Patienten zeigten eine unauffällige PET/CT. Die mediane Größe der metabolisch aktiven LK betrug 17.3mm im Vergleich zu 10.1mm der metabolisch inaktiven LK (p<0.01). 9/11 Patienten mit positivem PET/CT-Befund, die eine tuberkulostatische Therapie erhielten, wiesen eine Remission der Uveitis auf. Schlussfolgerung: Bei QuantiFERON + Patienten mit Uveitis erwies sich die FDG-PET/CT als nützlich zur Identifizierung für die Biopsie geeigneter LK und als wichtige klinische Entscheidungshilfe für die Einleitung einer adäquaten Therapie bei V.a. Tb-induzierte okulare Entzündung.

Keywords: Uveitis, Tuberkulose, FDG-PET/CT

Korrespondierender Autor: Pfannenberg C

Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Str.3, 72076 Tübingen

E-Mail: christina.pfannenberg@med.uni-tuebingen.de