Rofo 2011; 183 - RK401_1
DOI: 10.1055/s-0031-1278918

Kongenitale Herzvitien: Primärdiagnostik: Rolle von CT und MRT

J Lotz 1, M Steinmetz 2, W Staab 1, C Unterberg 3
  • 1Universitätsmedizin Göttingen, Abteilung Diagnostische Radiologie, Göttingen
  • 2Universitätsmedizin Göttingen, Pädiatrische Kardiologie, Göttingen
  • 3Universitätsmedizin Göttingen, Diagnostische Radiologie & Kardiologie und Pneumologie, Göttingen

Die Wahl der Diagnostik bei angeborenen Herzvitien hängt in erster Linie vom Alter des Patienten ab. Bei Neugeborenen ist die Echokardiographie die massgebliche bildgebende Modalität. In Ausnahmefällen kommt die MRT zum Einsatz, wenn die exakte Anatomie und Funktion sonst nicht zu klären ist. Je größer und älter das Kind, desto wesentlicher der Beitrag der MRT, da zunehmend die limitierten Schallfenster die Echokardiographie einschränken. Die Nachsorge der operierten kongenitalen Vitien ist eine Kombination aus Echokardiographie und MRT. Der Herzkatheter bleibt ein wichtiges Verfahren in der präoperativen Diagnostik, insbesondere für die Kartierung der Sättigung und der Druckverhältnisse in den verschiedenen Herzkammern und angrenzenden Gefäßen.

Die MRT deckt neben der Morphologie die Funktionsbildgebung und Flüsse ab. Neuere Verfahren erlauben die Berechnung von Druckgradienten über mehrdimensionale Flussmessungen. Die CT besticht durch kurze Untersuchungszeiten und hohe morphologische Auflösung – vor allem bei der präoperativen Darstellung myokardialer Brücken der Coronararterien. Zudem wird die CT genutzt, wenn Kontraindikationen für die MRT bestehen. Für eine differenzierte Funktionsdiagnostik ist die CT nicht geeignet. Die Indikation zur CT sollte von der Verfügnbarkeit dosisarmer Geräte abhängig gemacht werden. Insgesamt haben die Patienten von der Einführung der MRT und CT in die Diagnostik der angeborenen Herzvitien stark profitiert.

Lernziele:

  • Indikationen für die MRT

  • Indikationen für die CT

  • Grenzen der MRT und CT

  • Eingesetzte Methoden der MRT und CT

Korrespondierender Autor: Lotz J

Universitätsmedizin Göttingen, Abteilung Diagnostische Radiologie, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen

E-Mail: joachim.lotz@med.uni-goettingen.de