Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - P114
DOI: 10.1055/s-0031-1278550

Prognostische Relevanz von CA27.29 in der Therapie von primärem Mammakarzinom im Rahmen der SUCCESS Studie. CA 27.29 vor adjuvanter Chemotherapie und 2 Jahren nach Therapie

U Andergassen 1, B Rack 1, P Hepp 2, A Wischnik 3, I Bauerfeind 4, HL Sommer 1, T Beck 5, MW Beckmann 6, W Janni 2, K Friese 1
  • 1Universitätsfrauenklinik München
  • 2Universitätsfrauenklinik Düsseldorf
  • 3Frauenklinik Augsburg
  • 4Frauenklinik Landshut
  • 5Frauenklinik Rosenheim
  • 6Universitätsfrauenklinik Erlangen

Hintergrund:

Verschieden Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass der Einsatz von Tumormarkern zu einer frühzeitigen Diagnose eines Brustkrebs-Rezidives führen kann.

Obwohl Tumormarker bereits Teil der klinischen Routine sind, ist es nach wie vor unklar ob man sie als prognostischer Faktor und Entscheidungshilfe zur frühzeitigen Therapie Reinduktion anwenden kann.

Methode:

Die SUCCESS-Studie vergleicht die systemische Therapie primärer Brustkrebs Patientinnen (N+ oder Hochrisiko) mit FEC-Docetaxel (Doc) vs. FEC-Doc-Gemcitabine (Doc-G) und eine zweijährige vs. eine fünfjährige Behandlung mit Zoledronat.

Der CA27.29 Wert wird vor und nach Chemotherapie sowie nach 2 Jahren mit dem ST AIA-PACK Ca27.29 Reagenz für MUC-1 mittels AIA-600II bestimmt (Tosoh Bioscience, Tessenderlo, Belgium).

Ergebnis:

Für diese Auswertung lag der CA27.29 Wert von 3202 Patienten vor CTx und von 2015 Patienten 2 Jahre nach Chemotherapie (CTx) vor.

20.2% hatten einen ansteigenden (>=1 U/ml), 59.7% einen sinkenden und 20.1% einen stabilen CA27.29 Wert im Zeitraum zwischen Start der CTx und 2 Jahre danach.

Bei den Patienten mit einem Wert von ≥5 U/ml kam es im gleichen Zeitraum bei 6.1% zu steigenden, bei 23.5% zu sinkenden und bei 70.4% zu gleichbleibende CA27.29 Werten.

Patienten mit einem steigenden CA27.29 Wert in der Zeit zwischen den Messpunkten hatten ein signifikant schlechteres DFS (HR 1.016; [95%CI 1.011–1.021] für ≥1 U/ml jeweils p<0,001) und OAS (HR 1.02; [95%CI 1.004–1.037] p<0,001) im Vergleich zu den Patienten mit einem gleichbleibenden oder sinkenden Wert.

Zwischen den Gruppen mit gleichbleibenden und sinkenden Werten gab es keine signifikanten Unterschiede in der Prognose.

Patienten mit einem CA27.29 Anstieg auf ≥5 U/ml hatten ein bis auf 81% angestiegenes Rezidivrisiko (HR=1.810 (CI: 1.111–2.948)).

Die in die multivariante Analyse miteinbezogenen Charakteristika wie Tumorgröße, Lymphknotenstatus, Grading, Alter, Hormonrezeptor und Her2 -Status korrelieren nicht mit steigenden CA27.29 Werten.

Zusammenfassung:

Der Anstieg von CA27.29 im beobachteten Zeitraum war mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Somit könnte die Beobachtung des Tumormarkerverlaufs zwischen Therapiebeginn und Nachbeobachtung eine gute und klinisch relevante Verlaufsbeurteilung ermöglichen.