Gesundheitswesen 2011; 73 - V18
DOI: 10.1055/s-0031-1274416

Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Multiresistente Erreger und regionale Netzwerkbildung koordiniert durch den ÖGD

U Kandler 1, V Lehner-Reindl 1, I Otto-Karg 1, B Liebl 1, C Höller 1, C Herr 1
  • 1Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Erlangen

Im Rahmen des Symposiums „MRSA- Netzwerkbildung in Bayern„ wurde am 3.12.2008 die Landesarbeitsgemeinschaft Multiresistente Erreger (LARE) gegründet und ein von allen beteiligten Verbänden und Institutionen aus dem Gesundheitswesen gemeinsam erarbeitetes Konsensusstatement verabschiedet.

Ziel der LARE ist es, das Vorkommen multiresistenter Erreger zu reduzieren.

Auf Basis der Ergebnisse des Projekts „Präventionsstrategien zur Vermeidung der Übertragung von Methicillin-resistenten Staphylokokken (MRSA) und anderen krankenhaushygienisch relevanten Erregern in bayerischen Kliniken„, das im Jahr 2008 durchgeführt wurde, begannen die Gesundheitsämter im Jahr 2009 mit der Gründung von regionalen Netzwerken zum Thema „Management von resistenten Erregern im Gesundheitswesen„. An den Auftaktveranstaltungen nahmen Vertreter der Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Krankentransportunternehmen, niedergelassenen Ärzte, Krankenkassen und des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen teil. Bis zum 1.06.2010 wurden in über 40 Landkreisen entsprechende Veranstaltungen durchgeführt, weitere Treffen sind für die 2. Jahreshälfte geplant.

Seit Oktober 2009 präsentiert sich die LARE auf einer Homepage, die den Mitgliedern die Gelegenheit bietet, sich und ihre Aktivitäten vorzustellen. Zielgruppen sind sowohl Fachpersonal der verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens als auch die interessierte Öffentlichkeit und Betroffene. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde für den Monat November 2009 ein Infotelefon eingerichtet, das an 3 Tagen in der Woche erreichbar war. Das Angebot wurde sowohl von der Allgemeinbevölkerung als auch von Fachpersonal in Anspruch genommen. Es zeigte sich, dass die Betreuung eines solchen Helpdesks zeitaufwändig ist, aber der Bedarf einer offiziellen Anlaufstelle für Fragen besteht.

Im Jahr 2010 wurde die Projektarbeit zum Hygienemanagement mit einer adaptierten Checkliste im Bereich Alten- und Pflegeheime weitergeführt. Die Unterstützung und Ausweitung der regionalen Netzwerke durch Bereitstellung von Fachwissen und Empfehlungen bleibt zentrales Anliegen der LARE. Hierzu gehörte auch die Durchführung des 2. LARE Symposium am 8.12.2010 mit den Themenschwerpunkten Antibiotikamanagement und Qualitätsindikatoren im infektionshygienischen Management.