Pneumologie 2011; 65 - P268
DOI: 10.1055/s-0031-1272213

Fibrinogen-Plasmakonzentrationen bei pulmonaler Hypertonie

J Hennigs 1, HJ Baumann 1, J Heyckendorf 1, B Schulte-Hubbert 2, M Halank 2, H Klose 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, II. Medizinische Klinik, Sektion Pneumologie
  • 2Abteilung Pneumologie Medizinische Klinik I Uniklinikum Dresden

Einleitung: Die endotheliale Dysfunktion ist ein wesentlicher Aspekt in der Pathogenese der pulmonalen Hypertonie (PH). Inflammatorische Komponenten spielen bei der Entwicklung der endothelialen Dysfunktion eine maßgebliche Rolle. Für das C-reaktive Protein (CRP) konnte kürzlich gezeigt werden, dass erhöhte Plasmakonzentrationen mit einer schlechteren Prognose bei PH-Patienten assoziiert ist. Deshalb vermuteten wir, dass ein weiteres Akute-Phase-Protein, Fibrinogen, ebenfalls als Marker des Schweregrads der PH herangezogen werden könnte.

Methoden: Retrospektive Analyse aller Patienten (Pat.) in unseren Zentren mit PH der Dana Point Klassen I und IV, bei denen die Fibrinogenkonzentration zum Zeitpunkt der Rechtsherzkatheteruntersuchung bestimmt wurde.

Resultate: Bei insgesamt 87 Pat. (54 Frauen und 33Männer, mittleres Alter 61 Jahre) wurde die Assoziation der Fibrinogen-Plasmakonzentration mit etablierten PH-Risikofaktoren verglichen. Hierbei zeigte sich eine positive Korrelation der Fibrinogenkonzentration mit dem mittleren pulmonal-arteriellen Druck (r=0,29; p=0,0286), dem rechts-atrialen Druck (r=0,33; p=0,0146), dem rechts-ventrikulären systolischen Druck (r=0,7; p=0,0023); dem pulmonal-vaskulärenWiderstand (r=0,35; p=0,0146), der CRP- (r=0,54; p<0,0001) und der NT-proBNP-Konzentration (r=0,3; p=0,0194). Herzindex (r=–0,26; p=0,0286), 6-Minutengehstrecke (r=–0,27; p=0,0286) und der kapilläre CO2-Partialdruck (r=–0,38, p=0,0058) korrelierten invers mit der Fibrinogenkonzentration.

Diskussion: Unsere Analyse zeigt signifikante Assoziationen von Fibrinogen-Plasmakonzentration mit etablierten Prognoseparametern bei pulmonal-arterieller Hypertonie und chronisch-thrombembolischer PH. Fibrinogen könnte daher ein neuer Indikator der Krankheitsschwere bei PH darstellen. Obwohl die detektierten Korrelationen schwach sind, könnte Fibrinogen Bestandteil eines neuen prognostischen Scores sein.