Pneumologie 2011; 65 - P380
DOI: 10.1055/s-0031-1272108

Sauerstoffaufnahme (peakVO2) und pulmonalvaskulärer Widerstand (PVR) als Prädiktoren für das Überleben von Patienten mit IPAH

R Wensel 1, S Gläser 8, HJ Seyfarth 7, L Bruch 4, J Winkler 6, M Halank 5, M Dandel 9, C Opitz 3, J Meyer 2, R Ewert 8
  • 1International Centre for Circulatory Health, National Heart & Lung Institute, Imperial College London, UK
  • 2Klinik für Innere Medizin, Universität Heidelberg, Germany
  • 3Klinik für Kardiologie, DRK-Kliniken, Berlin Köpenick
  • 4Klinik für Innere Medizin, Unfallkrankenhaus Berlin
  • 5Klinik für Innere Medizin, Carl Gustav Carus Universitätsklinikum, Dresden
  • 6Praxis für Pneumologie und Allergologie, Kreuzstrasse, Leipzig
  • 7Klinik für Innere Medizin, Universitätsklinik Leipzig
  • 8Klinik für Innere Medizin, Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald
  • 9Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Deutsches Herzzentrum Berlin

Die IPAH stellt trotz moderner Therapieoptionen eine Erkrankung mit fatalem Verlauf dar. Für die Risikostratifizierung sind Parameter der Belastbarkeit und Hämodynamik bedeutsam. Jedoch wurde ihre kombinierte Aussagekraft bisher wenig untersucht.

Methode/Resultate: Zwischen 1996–2008 wurden alle stabilen IPAH Patienten mit Spiroergometrie und Rechtsherzkatheter konsekutiv in acht deutschen PH-Zentren erfasst und verfolgt. Es wurden 280 Patienten eingeschlossen. Von diesen starben im follow-up (1461±64 Tage) 104 und weitere 34 wurden transplantiert. In der multivariaten Analyse waren die Sauerstoffaufnahme (in% der Norm) [RR 0,94, p<0,0001]) und der PVR [1,105, p<0,0001]) unabhängige Prädiktoren für das Überleben. Die quantile Analyse zeigte für die peakVO2 in der 4. Quartile ein 1- bzw. 5-Jahresüberleben (JÜ) von 100% bzw. 97,7% (93,2–100), in der 3. Quartile ein 1- bzw. 5-JÜ von 92,9% (86,2–99,5) bzw. 63,2% (49,7–76,7), in der 2. Quartile ein 1- bzw. 5-JÜ von 87,4% (78,6–96,2) bzw. 41,0% (26,9–55,1) und in der 1. Quartile ein 1- bzw. 5-JÜ von 69,6% [57,6–81,6] bzw. 23,3% [11,0–35,6]. Patienten in der 2. Quartile hatten ein signifikant besseres 1- bzw. 5-JÜ wenn der PVR <1237.3 dyne·s·cm–5 (100% bzw. 55,8% [36,0–75,6]) vs. 75,4% [59,6–91,2] und 26,1% [7,8–44,4], p<0,05) bei höherem PVR war.

Fazit: Die Belastbarkeit und der PVR sind unabhängige prognostische Marker bei IPAH-Patienten. Je besser die Sauerstoffaufnahme ist, desto besser ist das Überleben. Bei Patienten mit hochgradigen Einschränkungen der peakVO2 kann mittels des PVR eine weitere Stratifizierung des Risikos vorgenommen werden. Dieses unterstreicht die steigende prognostische Power der kombinierten Verwendung von Parametern der Belastbarkeit und Hämodynamik.