Klin Monbl Augenheilkd 2010; 227 - V73
DOI: 10.1055/s-0030-1270056

Erste Kurzzeiterfahrungen mit dem Langzeit-Dexamethasonpräparat (Ozurdex®) bei der Therapie von Maculaödemen im Off label use aufgrund anderer Erkrankungen als venöse Verschlüsse

S Lechner 1, N Schellert 1, J Wachtlin 1
  • 1Berlin – Augenabteilung Sankt-Gertrauden Krankenhaus

Hintergrund: Seit Juli 2010 ist das intravitreal implantierbare Langzeit-Dexamethasonpräparat (Ozurdex®) zur Therapie des Maculaödems nach Venenverschlüssen zugelassen. In den USA besteht auch eine Zulassung für die Behandlung des Makulaödems nach Uveitis. Potentiell besteht für dieses Medikament ein ähnliches Anwendungspektrum wie bei intravitreal appliziertem Triamcinolon. Methode: Es wurden insgesamt 3 Patienten mit therapierefraktärem bzw. rezdivierendem Maculaödem mit dem Dexamethasonpräparat (Ozurdex®) behandelt. Die intravitreale Applikation erfolgte nach subkonjunktivaler Anästhesie mit dem 22 Gauge Applikator. Die ursächlichen Diagnosen umfassten: 1 therapierefraktäres persistierendes Maculaödem nach Ablatiochirurgie, 1 peristierendes zystoides Maculaödem nach Cataractoperation und PpV mit VEGF-Hemmer, 1 therapieresistentes diabetisches Makulaödem, welches nach intravitrealen Triamcinoloninjektionen einen Visusanstieg und Abnahme der Netzhautdicke im OCT zeigte. Der Effekt lies regelmässig nach 3 Monaten wieder nach. Geplante Kontrollen erfolgten prä OP, Tag 1, 7, Wo. 4 und 12. Es wurden Anamnese, Visus, OCT und Angiografiebefunde ausgewertet. Ergebnisse: Es werden die Verläufe bei diesen Patienten dargestellt. Am 1. Tag postoperativ zeigte sich beim Patient mit persistierendem diabetischen Maculaödem kein Visusanstieg, das OCT zeigte einen Rückgang der Netzhautdicke um 23µm. Bei der Patientin mit dem persistierenden zystoiden Maculaödem stieg der Visus am 1. Tag postoperativ von 0,1 auf 0,2 an, das OCT zeigte eine Netzhautdickenreduktion um 60µm. Beim Patienten mit persistierendem Ödem nach Maculachirurgie war der Visus ebenfalls nicht angestiegen, das OCT zeigte eine Netzhautdickenreduktion um 43µm. Der Intraokulare Druck war in den ersten 4 Wochen bei allen Patienten im Normbereich. Kurz nach der Injektion amTag 1, war das Maculaödem nur gering reduziert, im Verlauf zeigte sich hier eine weitere Ödemreduktion. Eine Re-Injektion war im Untersuchungszeitraum nicht erforderlich. Diskussion: Grundsätzlich ist die off label Anwendung des intravitreal implantierbaren Langzeit -Dexamethasonpräparat (Ozurdex®) auch bei Maculaödem andere Genese als Venenverschluss -vor allem therapierefraktären Veränderungen- möglich und teilweise effektiv. Weitere Untersuchungen müssen klären wie der Stellenwert im Vergleich zu anderen Therapieverfahren ist