Diabetologie und Stoffwechsel 2010; 5 - P155
DOI: 10.1055/s-0030-1253884

Die zweijährige Behandlung mit Liraglutid, einem Analogon des humanen GLP-1, bewirkte bei Patienten mit Typ 2 Diabetes eine nachhaltige und stärkere Reduktion von HbA1c, Nüchternblutzucker (NBZ) und Gewicht als Glimepirid und hatte ein geringeres Hypoglykämierisiko: Verlängerung der Studie LEAD 3

A Garber 1, R Henry 2, R Ratner 3, PM Hale 4, C Chang 4, B Bode 5, F Ratter 6
  • 1Baylor College of Medicine, Houston, United States
  • 2University of California, San Diego, United States
  • 3MedStar Research Institute, Hyattsville, United States
  • 4Novo Nordisk Inc., Princeton, United States
  • 5Atlanta Diabetes Associates, Atlanta, United States
  • 6Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz, Germany

Fragestellung: In der 1-jährigen, randomisierten, doppelblinden Studie LEAD 3 erreichten Patienten mit Typ 2 Diabetes (n=745), die eine Monotherapie mit 1x tgl. 1,2 oder 1,8mg Liraglutid erhielten im Vergleich zu Patienten, die mit 1x tgl. 8mg Glimepirid behandelt wurden, stärkere Reduktionen von HbA1c, NBZ, Gewicht und systolischem Blutdruck bei geringerer Hypoglykämierate. Die Studie wurde mit offenem Studiendesign über ein weiteres Jahr fortgeführt.

Methodik: Insgesamt 90% der Teilnehmer (n=440), die 1 Jahr Behandlung abgeschlossen hatten, wurden in die offene Verlängerungsphase der Studie LEAD 3 aufgenommen (Mittelwerte für Alter=53 Jahre, HbA1c=8,1%, Diabetesdauer=5 Jahre, BMI=33kg/m2; Vortherapie vor Aufnahme in die Studie LEAD 3: 36% mit Diät und Bewegung sowie 64% mit 1 OAD). Von diesen Patienten schlossen 321 (73%) ein weiteres Behandlungsjahr ab. Die hier gezeigten Daten beziehen sich auf die Teilnehmer, die den gesamten Zeitraum von 2 Jahren Behandlung abgeschlossen haben.

Ergebnisse: Verglichen mit Glimepirid führte die 2-jährige Liraglutid-Behandlung (1,8 oder 1,2mg) zu einer signifikant stärkeren Reduktion des HbA1c (–1,1 und –0,9% vs. –0,6%; ANCOVA; p=0,0016 bzw. p=0,0376) und einem niedrigeren HbA1c bei Studienende (6,9±1,2% und 7,1±1,2% vs. 7,5±1,2%). Ein größerer Anteil von Liraglutid-Patienten erreichte einen HbA1c<7,0% (58 und 53% vs. 37%; p=0,0054 bzw. p=0,0269). Liraglutid reduzierte außerdem den NBZ effektiver als Glimepirid (–1,62 bzw. –1,19 vs. –0,21mmol/l) und erzielte eine stärkere Verminderung der mittleren täglichen PPG (–2,6 und –1,9 vs. –1,8mmol/l; p=0,01 für Liraglutid 1,8mg vs. Glimepirid und vs. Liraglutid 1,2mg). Die Gewichtsabnahme nach einem Jahr unter Liraglutid und die Gewichtszunahme mit Glimepirid wurden beibehalten (–2,8 bzw. –2,3kg vs. + 1,0kg; p<0,0001). Die Hypoglykämierate (BZ <3,1mmol/l) wurde unter 1,2mg/Tag und 1,8mg/Tag Liraglutid statistisch signifikant gesenkt (0,21 und 0,22 vs. 1,75 Ereignisse/Patient/Jahr; p=0,0001 und p<0,0001 für 1,2mg/Tag bzw. 1,8mg/Tag Liragutid vs. Glimepirid). Unterschiede im HbA1c zwischen den Teilnehmern, die die Behandlung abschlossen, und dem ITT (LOCF)- Kollektiv waren vergleichbar; die ITT (LOCF-)- Auswertungen zeigten ebenfalls signifikant größere Reduktionen von NBZ, Gewicht und Hypoglykämie mit Liraglutid vs. Glimepirid.

Schlussfolgerung: Die zweijährige Liraglutid-Monotherapie führte zu signifikant stärkeren Reduktionen von HbA1c, NBZ und Körpergewicht als Glimepirid bei niedrigerem Hypoglykämierisiko.