Rofo 2010; 182 - WI_PO53
DOI: 10.1055/s-0030-1253057

Charakteristika von Liquorflussartefakten in 3D SPACE IR T1 Datensätzen

D Flöry 1, C Ginthoer 1, J Roeper-Kelmayr 1, A Doerfler 2, WG Bradley 3, FA Fellner 1
  • 1Allgemeines Krankenhaus der Stadt Linz, Zentrales Radiologie Institut, Linz
  • 2Universität Erlangen, Abteilung für Neuroradiologie, Erlangen
  • 3University of California, Department of Radiology, San Diego

Ziele: SPACE (Sampling Perfection with Application optimizing Contrasts using different flip-angle Evolution) ist eine neuentwickelte dreidimensionale Turbo Spin Echo (TSE) Sequenz, welche die Akquisition hochauflösender isotroper T1- und T2-gewichteter Datensätze erlaubt. Nach ersten Erfahrungen bewährt sich dieser Sequenztyp insbesondere auch für neuroradiologische Fragestellungen in der Bildgebung des Cerebrums. Dabei kann es nach ersten eigenen Erfahrungen jedoch zum Auftreten von Liqourflussartefakten kommen. Das Ziel dieser Arbeit war die systematische Analyse des Auftretens von Liquorflussartefakten in diesem Sequenztyp. Methode: 60 zur MRT des Cerebrums zugewiesene Patienten mit verschiedenen neuroradiologischen Fragestellungen wurden in die Auswertungen inkludiert, wobei jene Patienten mit speziellen Pathologien der Liquorräume (z.B. Hydrocephalus, Aquäductstenose, etc.) getrennt bewertet wurden. Zusätzlich zu unserem ZNS-Standardprotokoll wurde ein 3D SPACE IR T1 sowie ein nativer T1 gewichteter MP-RAGE Datensatz angefertigt. Die Auswertung erfolgte durch 2 spezialisierte Neuroradiologen im Konsensus hinsichtlich Vorhandensein und Morphologie von Liquorflussartefakten. Ergebnis: Flussartefakte waren in allen untersuchten SPACE Datensätzen abzugrenzen, wobei diese durchwegs eine hyperintense Signalqualität zeigten. Im Gegensatz dazu konnte dieses Phänomen in den MP-RAGE Datensätzen nicht beobachtet werden. Prädilektionsstellen für Liquorflussartefakte waren Stellen mit hoher Liquorflussgeschwindigkeit, in besonderem Ausmaß der Bereich des dritten und vierten Ventrikel, sowie des Aquäduktes. Insgesamt zeigten die beobachteten Liquorflussartefakte eine ähnliche Morphologie zu jenen aus den FLAIR Sequenzen bekannten Artefaktbildungen. Schlussfolgerung: 3D IR SPACE T1 Sequenzen weisen regelhaft Liquorflussartefakte auf, besonders an Orten mit hoher Flussgeschwindigkeit des Liquor cerebrospinalis. Signalqualität und Charakteristika ähneln jenen bereits aus den FLAIR Sequenzen bekannten Liquorflussartefaktbildungen.

Korrespondierender Autor: Flöry D

Allgemeines Krankenhaus der Stadt Linz, Zentrales Radiologie Institut, Krankenhausstraße 9, 4020, Linz

E-Mail: daniel.floery@akh.linz.at