Rofo 2010; 182 - WI_PO52
DOI: 10.1055/s-0030-1253056

Mehr klinische Information durch mehr Zeilen? Untersuchung der cerebralen Perfusion mit einem 256-Zeilen CT-Gerät

F Dorn 1, D Muenzel 1, E Rummeny 1, A Huber 1
  • 1Klinikum rechts der Isar, TU München, Institut für Röntgendiagnostik, München

Ziele: Moderne Mehrzeilen-CT-Scanner erlauben die simultane Perfusionsdarstellung beinahe des gesamten Gehirns. Die an einem 256-Zeilen CT-Gerät erhobenen Perfusionsdaten von 38 akut-neurologischen Patienten wurden retrospektiv bzgl. technischer Durchführbarkeit und potentieller diagnostischer Vorteile evaluiert. Methode: Bei 38 konsekutiven Patienten (22Männer, 16 Frauen, mittleres Alter 66.3J.) mit dem klinischen Verdacht auf eine akute cerebrale Ischämie wurden CT-Perfusionsdaten an einem kommerziellen 256-Zeilen CT-Gerät (Philips Brilliance iCT, 128 Detektorreihen, flying z-focus, 8cm Detektorbreite in der z-Richtung) mit folgendem Protokoll erhoben: 80kV, 125mAs, 20 Messungen, Rekonstruktionsdicke 10mm. 40ml Iopromid wurden mit einer Flussrate von 7ml/s i.v. appliziert und anschließend 50ml NaCl injiziert. Jeweils zwei separate Auswertungen wurden durch 2 unabhängige Radiologen durchgeführt: 2 rekonstruierte 10mm Schichten auf Höhe der Basalganglien dienten zur Simulation der Perfusionsmessung mit einem herkömmlichen Detektor (standard detector CT perfusion scan, SDCT), der komplette (256-Zeilen) Datensatz bestand aus 8×10mm Schichten (CVCT: complete volume CT). Evaluiert wurden jeweils die Anzahl aller pathologischer Befunde und die mit der SDCT komplett, bzw. SDCT inkomplett erfassten Läsionen. Ergebnis: Bei 37 der 38 Untersuchungen wurde eine für die Auswertung ausreichende Bildqualität erzielt. Insgesamt wurden 26 Hypoperfusionen (davon 23 akute Infarkte) mit der CVCT identifiziert, davon waren 7 mit der SDCT nicht und 16 nur inkomplett dargestellt. 3 Läsionen wurden von der SDCT und von der CVCT komplett erfasst. Schlussfolgerung: Die cerebrale Perfusionsdarstellung mit 256-Zeilen CT-scanner ist technisch zuverlässig. Erste Erfahrungen zeigen einen potentiellen diagnostischen Vorteil gegenüber herkömmlichen CT-Scannern. Der breitere Detektor erlaubt die Abbildung eines größeren Hirnvolumens, wodurch Minderperfusionen komplett erfasst und auch kleinere Läsionen detektiert werden können.

Korrespondierender Autor: Dorn F

Klinikum rechts der Isar, TU München, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaningerstr. 22, 81675 München

E-Mail: dorn@roe.med.tu-muenchen.de