Rofo 2010; 182 - WI_PO33
DOI: 10.1055/s-0030-1253037

Langzeitige intraperitoneale hochdosierte Gadolinium-Injektionen induzieren bei Ratten keine nephrogene systemische Fibrose

RD Langer 1, DE Lorke 2, KF Neidl van Gorkom 3, G Petroianu 4, S Azimullah 4, S Singh 5, SM Nurulain 4, U Speck 6
  • 1FMHS UAEU, Radiology, Al Ain
  • 2FMHS, Anatomy, Al Ain
  • 3FMHS, Radiology, Al Ain
  • 4FMHS UAEU, Pharmacology, Al Ain
  • 5FMHS UAEU, Anatomy, Al Ain
  • 6Charite, Exp. Radiologie, Berlin

Ziele: Bei Menschen wird die nephrogene systemische Fibrose (NSF) wahrscheinlich durch Gadolinium-haltige Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie (GBCA) induziert. Meist wurden Omniscan, Magnevist und OptiMARK vor der Diagnose einer NSF in hoher Dosis bei niereninsuffizienten Patienten appliziert. Trotz diverser Hypothesen bleibt die Pathogenese der NSF unklar. Deshalb wurden von mehreren Gruppen Tierversuche durchgeführt, um zu evaluieren, ob der menschlichen NSF vergleichbare Veränderungen im Tiermodell ausgelöst werden können. Das Ziel der vorliegenden tierexperimentellen Studie ist es, zu evaluieren, ob eine NSF bei Ratten nach langzeitigen intraperitonealen (IP) GBCA-Injektionen induziert werden kann. Methode: Sechs Ratten wurden zufällig 7 Gruppen zugewiesen, denen 7 verschiedene GBCA injiziert wurden. Die Experimente wurden in der von Sieber publizierten Dosis durchgeführt, 2.5 mmol/kg KG, 20 IP Injektionen, 5 Injektionen/Woche. Die IP Injektion wurde gewählt, um die Verweildauer der GBCA in den Ratten zu verlängern. Anschließend wurden mit den GBCA Omniscan und Magnevist die Rattenversuche mit höherer Dosis, 5 mol/kg KG/Tag, durchgeführt (20 IP Injektionen, 5 Injektionen/Woche). Nach 5 Wochen wurden alle Ratten getötet und die Befunde der behandelten Ratten mit denen bei Kontrolltieren verglichen, die IP Kochsalzinjektionen nach demselben Schema erhielten. Ergebnis: Bei allen Ratten, die 2.5 mmol/kg KG und 5.0 mmol/kg KG/Tag GBCA über je 4 Wochen erhielten, wurden keine mit der menschlichen NSF vergleichbaren Veränderungen festgestellt. Es wurde weder Haarausfall, noch Haut- und Subkutis-Verhärtungen, noch histologische Veränderungen der Muskulatur und der inneren Organe gesehen. Plasmakreatinin und BUN Werte blieben bei allen Gruppen im (oberen) Normbereich. Schlussfolgerung: In Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Tierversuche von Grant stellten wir in unseren Experimenten keine makroskopischen oder histopathologischen Befunde fest, die denen der menschlichen NSF entsprechen.

Korrespondierender Autor: Langer RD

FMHS UAEU, Radiology, Tawam Streeet, 17666 Al Ain

E-Mail: rlanger@uaeu.ac.ae