Rofo 2010; 182 - WI_PO7
DOI: 10.1055/s-0030-1253011

Methoden zur Verbesserung des Weichteilkontrasts im CT-Bild – erste Ergebnisse

C Siewert 1, M Schulze 2, C Staszyk 3, H Seifert 1
  • 1Tierärztliche Hochschule Hannover, FG Allgemeine Radiologie und Med. Physik, Hannover
  • 2Tierärztliche Hochschule Hannover, Klinik für Pferde, Hannover
  • 3Tierärztliche Hochschule Hannover, Anatomisches Institut, Hannover

Ziele: CT-Datensätze (Kopf, Becken) des Pferdes dienen zur Entwicklung von Bildbearbeitungsmethoden, die zur Kontrastverbesserung bei der Differenzierung von Weichteilgeweben (z.B. Abszesse) eingesetzt werden. Bisher ist der mittels MR erzielte gute Weichteilkontrast bei CT-Schnittbildern unerreicht. Deshalb soll geklärt werden, inwieweit spezielle Bildbearbeitungsmethoden zur Verbesserung des Weichteilkontrasts führen können. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Problemstellungen der Humanmedizin wird angestrebt. Methode: Mit einem CT (Tomoscan M/EG) wurden 2 Köpfe (in vivo,30 mA) sowie 4 Pferdebecken (1 in vivo, 3 Präparate, 60 mA) bei 120–130kV mit einer Schichtdicke von 3mm im Knochensetup der Humanmedizin gescannt und im Weichteilfenster ausgewertet. Die CT-Messwerte wurden mit einer kombinierten Spektralfarben-Grau-Werteskala kodiert (IRBIS3plus). Alternativ wurde ein Reliefverfahren basierend auf Raytracing-Methoden eingesetzt (MATLAB V8b). Bei diesem Verfahren erfolgt eine Konvertierung der 2D CT-Werte-Matrix in eine 3D-Fläche. Diese Fläche wird interpoliert und erhält geeignete Reflektions- und Absorptionsparameter. Eine Lichtquelle mit variabler Position beleuchtet die 3D-Topographie. Die Beurteilung der Bildqualität erfolgte visuell (3 unabh. Gutachter: Kontrast, Darstellbarkeit von Weichteilstrukturen, Rauschen; 5-stufige Skala mit deskriptiver Bewertung). Ergebnis: Eine verbesserte Bildqualität wurde durch die Anwendung einer CT-Werte-Skala erzielt, die bestimmte CT-Zahlbereiche in eine Spektralfarben-Grau-Werteskala kodiert. Außerdem wurde mit dem o.g. Reliefverfahren eine verbesserte Abgrenzbarkeit von Weichteilstrukturen erreicht. Die exemplarische Bildbearbeitung an einem humanen CT-Datensatz zeigte, dass die eingesetzten Verfahren auf die Humanmedizin übertragbar sind. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass o.g. Bildbearbeitungsmethoden zur Verbesserung des Weichteilkontrasts im CT-Bild führen. Eine Übertragung der Ergebnisse auf Problemstellungen der Humanmedizin ist möglich.

Korrespondierender Autor: Siewert C

Tierärztliche Hochschule Hannover, FG Allgemeine Radiologie und Med. Physik, Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover

E-Mail: carsten.siewert@tiho-hannover.de