Rofo 2010; 182 - VO402_7
DOI: 10.1055/s-0030-1252863

Ganzkörper-MRT bei 1.5 und 3 Tesla im Vergleich mit der FDG-PET-CT zur Rezidiverkennung bei Patienten mit kolorektalem Ca

GP Schmidt 1, A Baur-Melnyk 1, A Haug 2, CR Becker 1, R Tiling 2, M Reiser 1, K Herrmann 1
  • 1Universitätsklinikum München-Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Universitätsklinikum München-Grosshadern, Abteilung für Nuklearmedizin, München

Ziele: Vergleich der diagnostischen Genauigkeit der Ganzkörper-MRT bei 1.5 oder 3 Tesla im Vergleich zur FDG-PET-CT in der Nachsorge des kolorektalen Karzinoms. Methode: 24 Patienten mit Zustand nach kolorektalem Ca und klinischem Verdacht auf Tumorrezidiv wurden konsekutiv mit FDG-PET-CT und Ganzkörper-MRT (GK-MRT) bei 1.5T (n=14) oder 3T (n=10) untersucht. Es wurde eine koronare T1-w-TSE- und STIR-GK-Bildgebung, sowie native und Kontrastmittel-verstärkte T1-w-TSE- und T2w-TSE-Sequenzen der Lunge, Abdomen, ZNS und Becken durchgeführt. Lokalrezidive, Lymphknoten- und Fernmetastasen wurden mit radiologischen Verlaufsuntersuchungen als Goldstandard beurteilt. Ergebnis: 77 maligne Foci wurden bei 17/24 Patienten (71%) mit der GK-MRT und PET-CT detektiert. Beide Methoden erkannten übereinstimmend 2 Lokalrezidive. Die PET-CT detektierte signifikant mehr Lymphknoten-Metastasen (Sensitivität 93%, n=27/29) als die GK-MRT (63%, n=18/29). PET-CT und GK-MRT erreichten eine ähnliche Sensitivität bei der Detektion von Organmetastasen mit 80% bzw. 78% (37/46 and 36/46). Die GK-MRT erfasste neu aufgetretene ZNS-Metastasen bei 1 Patienten. 1 falsch-positiver Befund eines Lokalrezidives wurde in der PET-CT beschrieben. Die gesamte diagnostische Genauigkeit der PET-CT war 91% (Sensitivität 86%/Spezifität 96%) und 83% bei der GK-MRT (72%/93%). Die Untersuchungszeit der GK-MRT bei 1.5T bzw. 3T war 52min bzw. 43min. Schlussfolgerung: Erste Ergebnisse zeigen Unterschiede in der diagnostische Genauigkeit von PET-CT und GK-MRT in der Nachsorge des kolorektalem Ca abhängig von ihrer anatomischen Verteilung. Die FDG-PET zeigt Vorteile bei der Detektion von Lymphknoten-Metastasen, während Fernmetastasen mit ähnlich hoher Genauigkeit erkannt werden.

Korrespondierender Autor: Schmidt GP

Universitätsklinikum München-Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München

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