Rofo 2010; 182 - VO317_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252804

BLADE für sagittale T2-gewichtete MR-Bildgebung an der HWS

C Fellner 1, C Menzel 1, FA Fellner 2, C Ginthoer 2, N Zorger 1, AG Schreyer 1, EM Jung 1, S Feuerbach 1, T Finkenzeller 3
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 2AKH Linz, ZRI, Linz
  • 3Klinikum Weiden, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Weiden

Ziele: Sagittale T2-gewichtete Aufnahmen an der HWS können auch bei kooperativen Patienten durch verschiedenste Artefakte beeinträchtigt sein. Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob sich diese Artefakte bei einem Routine-Patientenkollektiv durch eine TSE-Sequenz, bei der der k-Raum mit um das Zentrum rotierenden Streifen abgedeckt wird (BLADE- oder PROPELLER-Sequenz), signifikant reduzieren lässt im Vergleich zu einer konventionellen optimierten TSE-Sequenz. Methode: Bei 60 konsekutiven Patienten wurden BLADE und TSE mit vergleichbaren Messparametern und nahezu identischer Messzeit bei 1,5 T eingesetzt. Bildschärfe, Bewegungsartefakte, Gibbs-Artefakte, Metallartefakte, Liquor-Flussphänomene, Kontrast relevanter anatomischer Strukturen (Wirbelkörper/Bandscheibe, Myelon/Liquor) sowie die diagnostische Zuverlässigkeit für die Darstellung des Myelons wurden durch 2 unabhängige Auswerter beurteilt. Im Konsensus wählten 2 weitere Auswerter im direkten Vergleich von BLADE und TSE diejenige Sequenz aus, die sie für die Diagnostik bevorzugen würden. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Wilcoxon- bzw. dem Chi-Quadrat-Test, Unterschiede mit P<0,05 wurden als statistisch signifikant gewertet. Ergebnis: Die Beurteilung durch die beiden unabhängigen Auswerter ergab für die BLADE-Sequenz eine signifikante Überlegenheit bezüglich Bildschärfe, Bewegungs- und Gibbs-Artefakten, Liquor-Flussphänomenen, Kontrast und diagnostischer Zuverlässigkeit für die Myelondarstellung. In der Konsensusauswertung war die BLADE-Sequenz ebenfalls signifikant überlegen, bei 50 Patienten wurde sie bevorzugt, die TSE-Sequenz nur bei 3 Patienten. Während die diagnostische Zuverlässigkeit der Myelondarstellung mit der TSE-Sequenz in 12 Patienten nicht ausreichend gegeben war, konnte diese Anzahl der Untersuchungen mit der BLADE-Sequenz auf 3 reduziert werden. Schlussfolgerung: Der Einsatz einer BLADE-Sequenz für die sagittale T2-gewichtete Bildgebung erwies sich als äußerst vorteilhaft, um verschiedenste Artefakte an der HWS zu reduzieren.

Korrespondierender Autor: Fellner C

Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Franz-Josef-Strauß-Allee 11, 93953 Regensburg

E-Mail: claudia.fellner@klinik.uni-regensburg.de