Rofo 2010; 182 - VO226_7
DOI: 10.1055/s-0030-1252709

Hochaufgelöste Knie-MRT mit einer optimierten 3D-TSE-Sequenz bei 3T mit einer 15-Kanal-Spule

M Notohamiprodjo 1, A Horng 1, B Kuschel 1, P Bär 2, M Reiser 1, C Glaser 1
  • 1Universitätsklinikum München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Siemens, Sector Healthcare, Erlangen

Ziele: 3D-TSE-Sequenzen erlauben die hochaufgelöste isotrope Abbildung des Kniegelenks bei noch limitierter Bildhomogenität und Flüssigkeitssignal. Deshalb wurde eine fettgesättigte (fs) PD-gewichtete optimierte 3D-TSE-Sequenz zur Knie-MRT bei 3T erprobt. Methode: 15 Probanden und 50 Patienten wurden mit einer 15-Kanal-Knie-Spule bei 3T (Magnetom VERIO, Siemens) mit einer sagittalen PD-fs 3D-TSE-Sequenz (Voxelgröße 0,5×0,5×0,6mm/Akquisition 10:48min) mit optimierten Flipwinkeln und elliptischer radialer k-Raum-Auslese und mit 2D-TSE-Sequenzen in 3 Ebenen (Voxelgröße 0,3×0,3×3mm/Akquisition 12:20min) untersucht. Signal- und Kontrast-zu-Rausch-Verhältnisse wurden berechnet. Die 3D-Sequenz wurde in 3 Ebenen in 1mm-Schichtdicke rekonstruiert. 2 Radiologen bewerteten unabhängig die Abbildung von anatomischen Strukturen und Detektion und diagnostische Sicherheit von Kniegelenksläsionen (Meniskus, Knorpel, Bänder). Die statistische Analyse wurde mit gepaarten t-Tests, die Interreader-Korrelation mit gewichteten κ-Koeffizienten durchgeführt. Ergebnis: SNR von Flüssigkeit und Knorpel waren in der 3D-Sequenz signifikant höher, ebenso CNR von Flüssigkeit/Knorpel, während Strukturen mit niedrigem Signal (Meniskus, Bänder) ein signifikant niedrigeres SNR (p<0,01) aufwiesen. Die Abbildung des retropatellarem Gleitlagers und den Meniskusanheftungen war in der 3D-Sequenz signifikant besser (p<0,01).

Es ergab sich kein signifikanter Unterschied in der Detektion von Meniskus- oder Knorpelläsionen und der diagnostischen Sicherheit, allerdings war die Abbildung diskreter Läsionen aufgrund von verringerten Partialvolumeneffekten, z.B. in den dorsalen Femurkondylen signifikant besser. Die Interreader-Korrelation war jeweils exzellent (κ=0,82–0,86). Schlussfolgerung: Die optimierten Akquisitionstechniken der erprobten 3D-TSE-Sequenz erlauben eine isotrope Abbildung des Kniegelenks mit exzellenter Bildqualität. Detektion von Kniegelenksläsionen und diagnostische Sicherheit sind 2D-Sequenzen mindestens ebenbürtig.

Korrespondierender Autor: Notohamiprodjo M

Universitätsklinikum München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistraße 15, 81377 München

E-Mail: mike.notohamiprodjo@med.uni-muenchen.de