Rofo 2010; 182 - VO210_2
DOI: 10.1055/s-0030-1252589

Vergleich der kontrastverstärkten Magnetresonanzangiographie (CE-MRA) mit einer nicht kontrastverstärkten (non-CE) MRA Technik zur Bildgebung der A. Carotis

H Kramer 1, VM Runge 2, KD Williams 2, LG Naul 2, K Nikolaou 1, M Reiser 1, B Wintersperger 1
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Scott and White Memorial Hospital, Department of Radiology, Temple, TX, USA

Ziele: Evaluation der Bildqualität sowie der diagnostischen Genauigkeit einer non-CE-MRA Technik im Vergleich zur Standard CE-MRA. Methode: Insgesamt wurden 32 konsekutive Patienten (62±16 Jahre, 13m/19w), die aufgrund des Verdachts auf eine akute, intracerebrale Ischämie zur MRA der Karotiden überwiesen wurden, in die Studie eingeschlossen. Alle Untersuchungen wurden an einem 3,0T MR System (Magnetom Verio, Siemens Healthcare) durchgeführt. Alle Patienten wurden sowohl mit einer Standard CE-MRA (3D T1 Flash) als auch mit einer non-CE, EKG getriggerten MRA Sequenz untersucht. Die Bildqualität wurde in Bezug auf die Abgrenzbarkeit des Gefäßlumens, die Signalstärke innerhalb des Gefäßlumens sowie die subjektive diagnostische Sicherheit von zwei befundenden Radiologen anhand einer 4-Punkt-Skala bewertet, wobei 4 die beste Bewertung darstellt. Die Genauigkeit der quantitativen Lumenmessungen wurde anhand der Gefäßfläche in 3D Rekonstruktionen an 3 vorgegebenen Gefäßregionen (ACC 2cm proximal der Karotisbifurkation, auf Höhe der Karotisbifurkation sowie in der ACI 2cm distal der Karotisbifurkation) für beide Techniken evaluiert. Ergebnis: Alle Patienten beendeten die Studienuntersuchungen, bei allen Patienten konnten beide Techniken zur MRA der Karotiden bewertet werden. Die Bildqualität in Bezug auf die Abgrenzbarkeit des Gefäßlumens wurde bei der CE-MRA im Mittel mit 3,55 angegeben, bei der non-CE-MRA mit 3,06. In Bezug auf Signalstärke und die diagnostische Sicherheit wurden die CE-MRA mit 3,39 bzw. 3,68 im Vergleich zur non-CE-MRA mit 2,9 und 3,1 bewertet. Die Messung des Gefäßlumens zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Techniken (p=0,16–0,41 für die drei vorgegebenen Gefäßregionen). Schlussfolgerung: Die non-CE-MRA kann als Alternative zur CE-MRA ohne signifikante Unterschiede in Bezug auf Bildqualität oder diagnostische Genauigkeit dienen. Dies kann besonders bei Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion zur Verminderung des NSF-Risikos eine große Rolle spielen.

Korrespondierender Autor: Kramer H

Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: harald.kramer@med.lmu.de