Rofo 2010; 182 - VO207_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252570

Effekt der Scanprotkolle auf die Strahlenexposition bei der koronaren CT-Angiographie

K Anders 1, C Engert 1, S Achenbach 2, M Uder 1, MA Küfner 1
  • 1Uniklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
  • 2Uniklinikum Erlangen, Medizinische Klinik II, Erlangen

Ziele: Bei der Herz-Computertomographie ist die Strahlenexposition für den Patienten beträchtlich und die Dosisreduktion gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss verschiedener Scanparameter bei der koronaren CT-Angiographie (CTA) unter klinischen Bedingungen auf die Exposition zu untersuchen. Methode: In die Studie wurden 217 Patienten eingeschlossen, die sich einer Herz-CT an einem 64-Schicht Dual-Source CT-Gerät (19.2mm Kollimation, 0,33 Sekunden Rotationszeit) mit individuell angepassten Scanparametern (100–120kV, 250–438mAs/rot, Pitch 0,2–0,44, mit oder ohne EKG-getriggerter Röhrenstrommodulation „Pulsing“) unterzogen. „Computed tomography dose index“-Werte (CTDIvol) wurden anhand der Patientenprotokolle des Scanners registriert. Die Expositionsdaten wurden mithilfe des Wilcoxon-Rangsummentests sowie mit Spearman-Korrelationen statistisch ausgewertet. Ergebnis: Im gesamten Patientenkollektiv lagen die CTDIvol-Werte zwischen 17,37 und 108,47 mGy. Ein 100-kV-Protkoll führte zu einer Dosisreduktion von 59% (p<0,0001). Höhere Herzfrequenzen in Verbindung mit angepassten höheren Pitch-Werten korrelierten nicht mit dem CTDIvol (r=0,03, p=0,71). Die EKG-getriggerte Röhrenstrommodulation reduzierte den voreingestellten Röhrenstrom (40–70%: 21,4%, p<0,0001; 70–70%: 43,4%, p<0,0001) und resultierte somit in einer signifikanten Dosisreduktion (p<0,0001) im Vergleich zu CT-Angiographien ohne EKG-Pulsing (Median CTDIvol 100.3 mGy). Mit einem 70–70% Pulsing-Fenster lag der Median des CTDIvol bei 58,8 mGy im Vergleich zu 62,3 mGy bei einem 40–70% Pulsing-Fenster (p=0,0021). Schlussfolgerung: EKG-Pulsing und 100-kV-Protokolle können effizient die Strahlenexposition bei der koronaren CTA reduzieren. Die herzfrequenzabhängige Anpassung des Pitch-Wertes führt nicht zu einer Dosisreduktion bei Patienten mit höheren Herzfrequenzen, da bei diesen unter klinischen Bedingungen ein größeres Pulsing-Fenster notwendig ist.

Korrespondierender Autor: Anders K

Uniklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Maximiliansplatz 1, 91054 Erlangen

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