Rofo 2010; 182 - VO205_2
DOI: 10.1055/s-0030-1252560

Strahlenexposition und Organdosen bei CT-Kolonographie in Niedrigdosistechnik

A Graser 1, UJ Schoepf 2, W Huda 2, M Reiser 1, CR Becker 1
  • 1Klinikum der Universität München, Klinische Radiologe, München
  • 2Medical University of South Carolina, Radiology, Charleston, SC, USA

Ziele: Abschätzung der geschlechtsspezifischen Organdosen durch CT-Kolonographie in einer Screeningpopulation. Methode: 307 asymptomatische Erwachsene (139 Frauen, 60±6 a; 168Männer, 61±6 a) wurden mittels CTK (Rückenlage: 120kV, 120mAs; Bauchlage: 120kV, 40mAs; Dosismodulation) auf einem 64-zeiligen CT-Scanner untersucht und anschließend koloskopiert. Gesamt-mAs, Dosislängenprodukt und Patientengewicht wurden protokolliert. Mittels ImPACT CT Dosimetrie-Rechners wurden indiviuelle Organdosen für Knochenmark, Colon, Leber, Magen und Blase berechnet. Der CTDIvol und die Organdosen wurden zwischen den Männern und Frauen im Patientenkollektiv verglichen. Die Ergebnisse wurden mittels Mann-Whitney-U-Test und t-Test auf Signifikanz gestet. Pearson-Korrelationskoeffizienten wurden für den Zusammenhang zwischen Leberdosis und Geschlecht sowie Körpergewicht berechnet. Ergebnis: Das mittlere Körpergewicht betrug 81,4±10,9kg (Männer) und 66,1±10,9kg (Frauen). Der mittlere CTDIvol betrug 10,43±1,99 (9,89±2,26) mGy mit einem mittleren gesamt-DLP von 507±109 (455±110) mGy-cm für Männer (Frauen); die mittleren Organdosen für Männer/Frauen betrugen: Leber 12,4/13,0 mGy; Magen 13,6/14,3 mGy; Colon 12,4/13,0 mGy; Knochenmark 5,9/6,2 mGy; Blase 14,8/15,5 mGy (p>0.05 für alle Vergleiche zwischen Männern und Frauen). Das gesamt-CTDIvol korrelierte mit dem Patientengewicht (r2=0,588 für Männer, r2=0,562 für Frauen). Es fand sich keine Korrelation zwischen Körpergewicht und absorbierter Leberdosis (r2=0,112, r2=0,171). Schlussfolgerung: Bei der CT-Kolonographie in Niedrigdosistechnik korreliert der CTDIvol als Funktion der effektiven Strahlenexposition mit dem Patientengewicht, während die absobierte Leberdosis gewichtsunabhängig ist. Es zeigt sich kein signifikanter Unterschied in den absobierten Organdosen zwischen männlichen und weiblichen Patienten.

Korrespondierender Autor: Graser A

Klinikum der Universität München, Klinische Radiologe, Marchioninistr. 15, 81377 München

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