Rofo 2010; 182 - WS113_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252446

US gesteuerte Biopsie

A Mundinger 1
  • 1Niels-Stensen-Kliniken; Marienhospital, Klinik für Radiologie, Osnabrück

Nach der Früherkennungsleitlinie sollen Herdbefunde der Kategorie BI-RADS® IV und V durch Stanzbiopsie oder Vakuumbiopsie abgeklärt werden.

Die Vakuumbiopsie ist die invasivere und aufwändigere Methode. Sie sollte bei diffusen Befunden zum Einsatz kommen, wenn größere Proben zur repräsentativen Materialgewinnung erforderlich sind. Auch wird derzeit in Studien geprüft, ob sie eine Option zur Abklärung und Resektion von Papillomen und Fibroadenomen ist.

Die Feinnadelpunktion wird nicht zur Abklärung von soliden Tumoren empfohlen, da sie eine geringere Sensitivität und Spezifität hat. Sinnvoll ist die Feinnadelpunktion jedoch bei der Abklärung unklarer Lymphknoten, da diese Aspirate sehr aussagefähig sind und das Komplikationsrisiko bei Stanzbiopsien hoch ist. Die Feinnadelpunktion ist auch sinnvoll zur Aspiration von symptomatischen Zysten.

Präoperative Markierungen müssen durchgeführt werden, wenn ein zu exzidierender Tumor nicht eindeutig tastbar ist. Bei sonographisch erkennbaren Tumoren sollte die Markierung sonographisch erfolgen. Die Resektion ist dann durch eine Präparatesonographie.

Die Punktionsnadel sollte entlang der Bildebene geführt werden, um den Gesamtverlauf und die Nadelspitze jederzeit kontrollieren zu können. Dabei ist auf einen möglichst flachen Punktionswinkel zu achten, da die Nadel bei senkrechtem Schalleinfallswinkel optimal abgebildet wird. Die erhöht die Qualität der Gewebeproben und die Sicherheit Komplikationen zu vermeiden.

Lernziele:

  • Indikationen zur ultraschallgeführten Abklärung von Brustbefunden

  • Diskussion der verschiedenen Punktionsmethoden

  • Optimierung der Punktionstechnik zur Vermeidung von Komplikationen.

Korrespondierender Autor: Mundinger A

Niels-Stensen-Kliniken; Marienhospital, Klinik für Radiologie, Bischofsstraße 1, 49074 Osnabrück

E-Mail: alexander.mundinger@mho.de