Pneumologie 2010; 64 - P443
DOI: 10.1055/s-0030-1251419

Spiration – Ventil zur Behandlung einer Lungenparenchymfistel mit chronischem Pleuraempyem nach Unterlappen- und Mittellappenteilresektion

KP Litwinenko 1, O Fischbeck 2, R Heine 1
  • 1Diakoniekrankenhaus Halle, Klinik für Innere Medizin I
  • 2Diakoniekrankenhaus Halle, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie

Ein chronisches Pleuraempyem nach Lungenresektion infolge einer Lungenparenchymfistel stellt immer ein therapeutisches Problem dar.

Bei dem hier vorgestellten Fall handelt es sich um einen 70-jährigen Patienten, der aufgrund eines Bronchialkarzinoms eine Lobektomie des rechten Unterlappens mit Zwerchfellteilresektion und atypischer Mittellappenresektion erhielt. Aufgrund einer Air Leckage bei Lungenparenchymfisteln an der Oberlappenunterfläche erfolgte eine zweimalige Übernähung. Postoperativ zeigte sich ein Ausdehnungsdefizit im Bereich des rechten Oberlappens. Im weiteren Verlauf kam es zu einem erneuten stationären Krankenhausaufenthalt wegen reichlich putridem Auswurf und deutlich erhöhten Entzündungsparametern, so dass unter dem Verdacht auf das Vorliegen eines chronischen Empyems im rechten Obergeschoss bei Lungenparenchymfisteln die Empyemhöhlenpunktion und endoskopische Darstellung einer Fistelung erfolgte. Da eine nochmalige, größere Operation vom Patienten abgelehnt wurde, erfolgte die Alternativbehandlung mittels Spirations-Ventil zum Verschluss der chronischen Parenchymfistel und die thorakoskopische Anlage einer Dauerdrainage in selber Sitzung. Hierdurch gelang es die Fistel auszuschalten, die Entzündung zu beherrschen und die Höhle zu verkleinern, was rasch zu einer deutlichen Besserung des Allgemeinbefindens führte.