Pneumologie 2010; 64 - V337
DOI: 10.1055/s-0030-1251285

Die Funktion von pituitary adenylate cyclase activating polypeptide-receptor 1 in einem murinen Modell für allergisches Asthma

HD Lauenstein 1, L Plappert 1, C Pilzner 1, N Krug 1, T Welte 2, D Groneberg 3, A Braun 1
  • 1Fraunhofer ITEM
  • 2Medizinische Hochschule Hannover
  • 3Charité – Universitätsmedizin Berlin

Einleitung: Pituitary adenylate cyclase activating polypeptide-receptor 1 (PAC1) ist einer von drei Rezeptoren für pituitary adenylate cyclase activating polypeptide (PACAP) und vasoactive intestinal polyeptide (VIP). Es ist bekannt, dass durch VIP und PACAP starke bronchodilatorische und immunmodulatorische Effekte induziert werden. Dabei sind die genauen Rezeptorfunktionen nicht hinreichend geklärt. In der vorgestellten Studie wurde die Rolle des PAC1 Rezeptors in einem murinen Modell für allergisches Asthma untersucht.

Methoden: In einem Ovalbumin induzierten Asthmamodell wurden Mäuse intranasal mit dem spezifischen PAC1 Agonisten Maxadilan (MAX) oder dem spezifischen PAC1 Antagonisten M65 intranasal behandelt. Als Endpunkte wurden die in der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit (BALF) enthaltenen Zellen, sowie die Konzentration von Eotaxin 2 in der BALF quantitativ erfasst. Weiterhin wurden histologische Färbungen von Lungenschnitten der Versuchstiere angefertigt.

Ergebnisse: Anhand der in der BALF befindlichen Zellen konnte eine MAX induzierte Reduktion der Eosinophilie nachgewiesen werden. Diese konnte anhand von immunhistochemischen Färbungen von eosinophilen Granulozyten in Lungenschnitten bestätigt werden. Die Konzentration von Eotaxin 2 war in der BALF MAX behandelter Tiere ebenfalls reduziert. Die Behandlung mit M65 führte zu einem verstärkten Influx proinflammatorischer Zellen.

Schlussfolgerungen: Durch den PAC1 Rezeptor werden im respiratorischen Trakt immunmodulatorische Effekte induziert. Die Aktivierung des PAC1 Rezeptors induziert in dem verwendeten Modell antiinflammatorische Effekte und die Antagonisierung proinflammatorische Effekte. Damit stellt der PAC1 Rezeptor einen wirkungsvollen Ansatzpunkt für antiinflammatorische Therapien bei entzündlichen Atemwegserkrankungen dar.