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DOI: 10.1055/s-0030-1251232
Beeinflussung des therapeutischen Vorgehens beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom durch die Einführung der modernen PET/CT Diagnostik an einem Thoraxzentrum: erste Ergebnisse
Ziel: Mit der Einführung der modernen FDG-PET/CT-Technik ist eine Verbesserung der Diagnostik und Therapie zu erwarten. In dieser Studie wird daher die Wertigkeit der PET-CT beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) hinsichtlich des mediastinalen Lymphknotenstagings und der Erfassung von Fernmetastasen an einem Thoraxzentrum geprüft.
Methodik: Seit 2/2008 wurden weit über 1000 Patienten mit Tumorerkrankungen (vorwiegend mit Lungenkarzinomen) in unserem Zentrum mit einem Hybrid-PET/CT-Scanner (Siemens Biograph 16) untersucht. In einem prospektiven Studienansatz wurden bereits 153 Patienten mittels FDG-PET/CT (60min nach 300 MBq F-18-FDG, CT mit iv-KM) präoperativ untersucht vor Durchführung einer chirurgischen Tumorentfernung und einer kompletten mediastinalen Lymphadenektomie und anschießender histologischen Aufarbeitung des Gewebsmaterials. Bislang wurden die Daten von 78 Patienten mit NSCLC ausgewertet: 42 weiblich, 36männlich, 38–87 Jahre alt. Die CT, PET und die Hybrid-Untersuchungen wurden von verschiedenen Spezialisten ausgewertet.
Ergebnisse: Die histopathologischen Ergebnisse zeigten in 58,4% Adeno-, in 37,7% Plattenepithel- und in 3,9% großzellige Karzinome. Die Genauigkeit des Lymphknotenbefalls von CT und PET alleine war 52,5 und 70,3% und von PET/CT 80,8%. Eine ausgedehnte Lymphknotenbeteiligung (N3) wurde in allen Fällen im PET/CT richtig detektiert (n=5). Wegen der zusätzlichen PET-Information wurden die CT-Ergebnisse in 37,2% korrekt geändert (Stadienveränderung nach oben in 6 und nach unten in 23 Fällen).
Schlussfolgerung: Diese vorläufigen Daten bestätigen erneut, dass das F-18-FDG-PET/CT eine größere Genauigkeit als das kontrastgestützte CT aufweist beim Staging von Patienten mit NSCLC. Mit der Einführung der neuen Technik ist eine Verbesserung der Diagnostik und damit auch der Therapie zu erwarten.
Diese Studie wird unterstützt durch die Stiftung Oskar-Helene-Heim, Berlin.