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DOI: 10.1055/s-0030-1251108
Endobronchiale Kryosondenbiopsie oder endobronchiale Zangenbiopsie bei endoskopischem Malignitätsverdacht
Einleitung:
Die Diagnose endobronchialer maligner Tumore erfolgt durch die bronchoskopische Entnahme von Tumormaterial mittels Zange, Bürste, Nadel oder Bronchialspülung. Bereits in der Vergangenheit zeigte die Kryobiopsie eine hohe Qualität der Präparate. Die vorliegende Studie untersucht, ob die Kryobiopsie der Zangenbiopsie bei der Abklärung von endoskopisch malignistätsverdächtiger Läsionen überlegen ist.
Methoden:
Es wurden 600 Patienten in die prospektive, randomisierte, multizentrische Studie aufgenommen. Nach der bronchoskopischen Inspektion des Bronchialsystems erfolgte bei Tumorverdacht eine randomisierte Zuordnung zur Zangen- oder Kryobiopsiegruppe. Die histologische Untersuchung des Materials durch den Pathologen erfolgte verblindet. Der Schweregrad der Blutung wurde semiquantitativ (keine, leichte oder interventionspflichtige Blutung) erhoben. Basis zur Berechnung der Sensitivität der jeweiligen Biopsiemethode war die abschließende klinische Diagnose. Die beiden Gruppen wurden mittels des Chi-Quadrat-Tests auf Signifikanz geprüft.
Ergebnisse:
Von den 593 auswertbaren Patienten wurde bei 563 Patienten ein maligner Tumor nachgewiesen. Bei 281 Patienten wurde eine Zangenbiopsie, bei 282 Patienten eine Kryobiopsie durchgeführt. Die Zangenbiopsie führte in 85,1% der Fälle zur Diagnose, die Kryobiopsie bei 95,0% der Patienten. Der Unterschied ist mit p<0,001 signifikant. Die Anzahl interventionspflichtiger Blutungen (z.B. Instillation vasokonstriktorischer Substanzen, APC, Tamponade) unterschied sich zwischen den Gruppen nicht.
Schlussfolgerung:
Die Kryobiopsie ist der Zangenbiopsie zur Diagnose endobronchialer maligner Tumore signifikant überlegen, ohne dass das Risiko klinisch relevanter Blutungen erhöht ist.