Rofo 2010; 182 - P29
DOI: 10.1055/s-0029-1248000

Dual-Source CTA der Aorta und Beckenstrombahn vor perkutanem transfemoralem Aortenklappenersatz: erste Ergebnisse – CTA bei perkutanem Aortenklappenersatz

P Apfaltrer 1, T Süselbeck 2, T Henzler 1, M Reichert 1, KA Büsing 1, SO Schönberg 1, C Fink 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim
  • 2I. Medizinische Klinik - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim

Zielsetzung: Evaluation der Bildqualität, Strahlendosis und Häufigkeit relevanter Nebenbefunde der präinterventionellen CT-Angiografie (CTA) der Aorta und Beckenstrombahn vor perkutanem transfemoralem Aortenklappenersatz

Methoden: Bis dato wurden prospektiv 12 Patienten (86±4 Jahre, 10 Frauen) vor perkutanen transfemoralen Aortenklappenersatz mit einer CTA der Aorta und Beckenstrombahn (64×0,6mm) an einem 64-Zeilen Dual Source CT (Definition, Siemens) untersucht. 2 unterschiedliche Protokolle wurden verwendet: A: retrospektive EKG Triggerung, 100kV, n=2 Patienten; B: keine EKG-Triggerung, 120kV, n=10. In einer Konsensusauswertung von 2 Radiologen wurden die Bildqualität und das Vorliegen relevanter Nebenbefunde erhoben. Quantitative Dichtemessungen wurden in der Aorta ascendens und rechten A. iliaca externa vorgenommen. Die effektive Dosis wurde über das Dosislängenprodukt abgeschätzt.

Ergebnisse: Alle CTA zeigten eine gute Bildqualität und homogene Kontrastierung. Die mittlere HU der Aorta ascendens und der rechten A. iliaca externa betrug bei Protokoll A 557±48 HU/628±16 HU und bei Protokoll B 317±78 HU/317±65 HU. Bei 11 Patienten wurden relevante Nebenbefunde erhoben: z.B. kontrollbedürftige pulmonale Rundherde (n=1 Patient), Aortenaneurysma (n=2), retroperitoneales Hämatom (n=1), Aneuryma spurium (n=2), Lymphadenopathie (n=4), Pleuraergüsse (n=5), Dilatation der Pulmonalarterien (n=1), kardiales Lungenödem (n=1), Nierenarterienstenose (n=1). Ein Kinking der Beckenstrombahn lag bei 9 Patienten vor. Die mittlere Strahlendosis betrug 10±4 mSv (Protokoll A) und 13±5 mSv (Protokoll B).

Schlussfolgerung: Die CTA der Aorta und Beckenstrombahn vor perkutanem Aortenklappenersatz erhebt bei der Mehrzahl der Patienten relevante Nebenbefunde. Bei Verwendung einer niedrigen Röhrenspannung ist ein EKG-getriggertes Protokoll mit vergleichbarer Strahlendosis wie eine Standard CTA ohne EKG-Triggerung durchführbar.