Rofo 2010; 182 - P17
DOI: 10.1055/s-0029-1247988

Koronares Kalzium-Scoring in der CT: Ergeben verschiedene Analyseprogramme vergleichbare Ergebnisse? – Bestimmung des koronaren Kalzium-Scores

M Weininger 1, K Ritz 1, CO Ritter 1, D Hahn 1, M Beissert 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg

Zielsetzung: Ziel der Studie war es zu analysieren, ob Auswerteprogramme verschiedener Hersteller vergleichbare Ergebnisse im koronaren Kalzium-Scoring liefern können. Material und Methoden: 60 Patienten (48 Männer, 22 Frauen; mittleres Alter 58±11 Jahre) unterzogen sich aufgrund klinischer Indikationsstellung einem koronaren Kalzium-Scoring mittels 64-Zeilen CT (Somatom Sensation 64, Siemens; standardisiertes Untersuchungsprotokoll). Die Bildrekonstruktion erfolgte in 10%-Schritten von 10–90% des RR-Intervalls. Für jede Bildrekonstruktion berechneten zwei erfahrene Untersucher den Agatston-Score (AS) und den Kalzium-Volumen-Score (VS) unter Verwendung der semiautomatisierten Auswerteprogramme von 3 verschiedenen Herstellern (WS 1: Leonardo, Siemens; WS 2: Aquarius, TeraRecon, U.S.A.; WS 3: Vitrea, Vital Images, U.S.A.). Ergebnisse: Die Mittelwerte der koronaren Kalkscores, berechnet über alle Rekonstruktionsintervalle, waren wie folgt: WS 1: AS, 300±7; VS, 258±8; WS 2: AS, 293±4; VS, 253±4; WS 3: AS, 293±7; VS 268±16. Die Mittelwerte der Kalkscores, bezogen auf alle Patienten, waren wie folgt: WS 1: AS, 300±631; VS, 258±511; WS 2: AS, 293±611; VS, 253±501; WS 3: AS, 293±613; VS 268±540. Eine signifikante Differenz zwischen den kalkulierten Kalkscores wurde nicht gefunden. Je nach betrachtetem Rekonstruktionsintervall wurden von allen 3 Auswerteprogrammen 4/60 Patienten bezüglich der kardialen Risikostratifizierung zwei verschiedenen Risikostufen zugeordnet (p<0.05). Es konnte jedoch kein spezifisches Rekonstruktionsintervall identifiziert werden, welches eine signifikant geringere Schwankung der ermittelten Kalzium-Scores aufweist. Schlussfolgerung: Die Auswerteprogramme der untersuchten Hersteller liefern vergleichbare Ergebnisse im Kalzium-Scoring, d.h. die Methode ist herstellerunabhängig. Des weiteren zeigen unserer Ergebnisse, dass keines der Programme zu einer Verbesserung der diagnostischen Genauigkeit in der kardialen Risikostratifizierung beiträgt.

Abb. 1

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