Gesundheitswesen 2009; 71 - A201
DOI: 10.1055/s-0029-1239251

Einstellungen zu Unfallprävention unter Studierenden: Eine Online-Umfrage

B Fischer 1, M Stark 1, C Kühnast 1, C Trautner 1
  • 1Gesundheitswesen, FH Braunschweig/Wolfenbüttel

Hintergrund: Die Hauptursache für Autounfälle sind nach wie vor die Fahrer, dabei vor allem das Überschreiten von Geschwindigkeitsbegrenzungen, häufig bei jungen Fahrern. Werbekampagnen, die dem entgegen wirken wollen, sind kostenintensiv und ihre Wirksamkeit ist umstritten.

Methoden: Wir befragten 7000 Personen unserer Fachhochschule über ihre Einstellungen zum Thema Unfallprävention mittels einer Onlineumfrage. Der Fragebogen mit 24 Fragen stand 5 Tage online zur Verfügung.

Ergebnisse: Es antworteten 1428 Personen, davon überwiegend Studierende, nur einige waren Angestellte der Hochschule. 797 Teilnehmer waren männlich, 623 weiblich, 8 Personen machten keine Angaben. 91% der Teilnehmer waren jünger als 30 Jahre. 87% empfanden Unfallprävention als ein (sehr) wichtiges Thema. 52% würden bei härteren Strafen und mehr Kontrollen vorsichtiger fahren, im Gegensatz dazu beeinflussen Plakate am Straßenrand nur 15% (p<0,05). Männer halten Präventionsmaßnahmen für weniger wichtig als Frauen: 75% der Frauen, im Gegensatz zu nur 47% der Männer (p<0,05) hielten das Einhalten von Geschwindigkeitsbegrenzungen für wichtig.

Eine logistische Regressionsanalyse ergab, dass geblitzt zu werden bei Männern wahrscheinlicher ist als bei Frauen (Odds Ratio, OR 1,64, 95% Konfidenzintervall, CI 1,31; 2,05) ebenso bei Personen, die mehrere Aktivitäten während des Fahrens gleichzeitig ausführen (OR 1,63; 95% CI 1,30; 2,04).

Diskussion: Die Ergebnisse unserer Studie beziehen sich im wesentlichen auf Studierende und können daher nicht verallgemeinert werden. Die Ergebnisse sprechen für die Annahme, dass junge Frauen ein höheres Sicherheitsbewusstsein beim Autofahren besitzen als Männer. Präventionprojekte auf dieser Basis – wie z.B. das „Schutzengelprojekt“ des ADAC könnten daher sinnvoll sein.