Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P58
DOI: 10.1055/s-0029-1225132

Gravidität bei Uterus myomatosus permagnus – ein Fallbericht

C Koren 1, C Jäger 1, G Hudelist 1, A Pötsch 2, J Keckstein 1
  • 1Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Brustzentrum/Endometriosezentrum Stufe III, LKH Villach
  • 2Zentralröntgen-Institut LKH Villach

Einleitung: Die Häufigkeit von Myomen in der Schwangerschaft wird in der Literatur zwischen 0,09 und 3,9% angegeben. Die meisten Myome bleiben asymptomatisch, können jedoch in Abhängigkeit von Größe und Beziehung zur Plazenta unterschiedlichste Komplikationen wie fetale Lageanomalien, Myomnekrose, Frühgeburtlichkeit, vorzeitige Plazentalösung, oder IUGR verursachen. Kasuistik: Es handelt sich um eine 37-jährige Patientin G IV/P0 (St. p.2x Interruptio, 1x Frühabort 2007) mit erstmaliger Vorstellung in der 26. SSW bei bekanntem Uterus myomatosus permagnus. Bei der Aufnahmeuntersuchung ist die Patientin beschwerdefrei und weist eine sonografisch eutrophe intrauterine Gravidität in Querlage mit Vorderwandplazenta auf. Die MR des Abdomen zeigen sich mehrere Myomknoten retrozervikal mit Verlegung des Zervikalkanals (13cm im DM), cranial linksseitig (9cm im DM) und kleinere Myomknoten (4cm im DM) retroplazentar an der Uterusvorderwand. Die Patientin erhält in der 28. SSW 3 Erythrozytenkonzentrate aufgrund einer sekundären Verbrauchsanämie (Hb 8,5). sowie intermittierende Tokolyse und Lungenreifung auf Grund rezidivierender, Frühgeburtsbestrebungen bis zur 36. SSW. Die in der 37. SSW durchgeführte Schnittentbindung verläuft komplikationslos, wobei die nun über 30cm messenden Myome belassen werden. Schlussfolgerung: Der ausgeprägte Myombefall und deren Größenzunahme in der Schwangerschaft stellt eine seltene geburtshilfliche Problematik dar welche angesichts der genannten möglichen Komplikationen eine engmaschige Betreuung der Patientin notwendig macht.