Rofo 2009; 181 - WI_PO29
DOI: 10.1055/s-0029-1221737

Kombinierte Atherektomie und Rotationsangiographie zur gezielten Gefäßrekanalisation bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit

A Massmann 1, P Minko 1, A Opitz 1, D Kreissler-Haag 2, S Jäger 2, M Katoh 1, A Bücker 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg (Saar)
  • 2Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Homburg (Saar)

Ziele: Bestimmung der Wertigkeit der Rotationsangiographie (r-DSA) bei der Durchführung von Atherektomien. Methode: 10 Patienten (Durchschnittsalter 72,6 Jahre ±5; weiblich 5; männlich 5) mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) und signifikanten Gefäßstenosen (>50%) der unteren Extremitäten wurden einer r-DSA (2D DynaScan) unterzogen, um den optimalen Angulationswinkel für eine Atherektomie und den anschließenden Behandlungserfolg festzustellen. Die r-DSA wurde mit einem Rotationswinkel von 60° während manueller Kontrastmittelinjektion durchgeführt. Die anschließende Atherektomie der Zielläsionen wurde mit einem Silverhawk-System (ev3 Endovascular, MN, USA) in einem Winkel vorgenommen, in dem der stenosierende Plaque tangential zur Darstellung kam. Die Atherektomie wurde wiederholt, wenn die abschließende r-DSA verbliebene Stenosen zeigte. Die behandelten Patienten wurden nach 6 und 12 Monaten nachuntersucht (Messung des Knöchel-Arm Index (ABI) und Duplex-Sonographie). Ergebnis: In der r-DSA wurden insgesamt 12 hochgradige Stenosen festgestellt (A. femoralis sup. (AFS): 8; A. poplitea (AP): 4). Die Atherektomie ergab morphologisch und hämodynamisch erfolgreiche Resultate in 7 von 8 AFS Läsionen und in 3 von 4 AP Läsionen. Die übrigen Läsionen wurden aufgrund der r-DSA mit einer weiteren Atherektomie in derselben Intervention behandelt, um verbliebene Plaquestenosen zu entfernen. Der durchschnittliche Rutherford-Index verringerte sich von 3,6±1,0 auf 0,8±1,2 und der ABI vergrößerte sich von 0,54±0,53 auf 0,91±0,23 nach 6 Monaten. Eine Revaskularisation von Zielläsionen wurde bei einem Patienten notwendig. Ein Patient verstarb nach 2 Wochen ohne ursächlichen Zusammenhang mit einer PAVK. Die Duplex-Sonographie bestätigte die Gefäßdurchgängigkeit in den übrigen 8 Patienten. Schlussfolgerung: Die r-DSA ist eine nützliche Technik zur Bestimmung des optimalen Angiographiewinkels zur Kontrolle einer Atherektomie und auch zur Abschätzung des Therapieergebnisses nach Atherektomie.

Korrespondierender Autor: Massmann A

Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kirrbergerstraße, 66421 Homburg (Saar)

E-Mail: Alexander.Massmann@uks.eu