Rofo 2009; 181 - VO223_3
DOI: 10.1055/s-0029-1221383

Funktionelle Bildgebung der Glandula parotidea und der Glandula submandibularis mittels diffusionsgewichteter MRT: Hat die Art der oralen Stimulation einen Einfluss auf die Messergebnisse?

CR Habermann 1, T Ries 2, C Arndt 1, M Regier 1, KU Petersen 3, J Graessner 4, F Reitmeier 5, A Koops 1, G Adam 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie, Hamburg
  • 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie, Hamburg
  • 4Siemens Medical Solutions, Hamburg
  • 5Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Ziele: Evaluation des Einflusses verschiedener oraler Stimulantien auf die mittels diffusionsgewichteter echoplanaren MRT messbaren Änderungen der Funktionszustände der Glandula parotidea und der Glandula submandibularis über die Zeit. Methode: Zwölf Probanden wurden mittels DW EPI MR-Sequenz bei 1.5T (b Faktoren 0, 500 und 1000s/mm2) vor und dann kontinuierlich in einem zeitlichen Verlauf von 17 Minuten und 16 Sekunden (14 Messungen) nach oraler Stimulation untersucht. Die Probanden wurden prospektiv in zwei Gruppen randomisiert und dreimal im Abstand von sieben Tagen untersucht. Die Probanden der Gruppe A wurden bei der ersten und dritten Untersuchung mittels 5ml eines Zitronensaftes und bei der zweiten Untersuchung mittels einer Vitamin C Tablette (REDOXON®) stimuliert. Die Probanden der Gruppe B zum Zeitpunkt der ersten und dritten Untersuchung mittels Vitamin C Tablette und bei der zweiten Untersuchung mittels Zitronensaft stimuliert. Die Auswertung der ADC (apparent diffusion coefficient) Maps erfolgte mit der Software MRIcro 1.4 durch zwei unabhängige Auswerter. Ergebnis: Für alle Untersuchungen ergab sich nach Stimulation unabhängig des Stimulanz ein signifikanter Anstieg der ADC Werte. Der Anstieg nach Stimulation mittels Vitamin C zeigte sich signifikant höher als der Anstieg nach Stimulation mittels Zitronensaft (p=0,001, 0,005). Über den gemessenen Zeitraum ergab sich im Verlauf ein langsamer Abfall der ADC Werte bis zum Ausgangswert. Zwischen der ersten und dritten Untersuchung ergab sich bei beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied (p=0,53–0,99). Die Intraclass-Korrelation wurde mit 0,96–0,99 berechnet. Schlussfolgerung: Mit der DW-EPI MRT können unterschiedliche Funktionszustände der Ohrspeicheldrüsen differenziert werden und im zeitlichen Verlauf dargestellt werden. Die Art der Stimulation hat Einfluss auf das Ausmaß der Veränderungen des ADC, jedoch nicht auf den Verlauf.

Korrespondierender Autor: Habermann CR

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistrasse 52, 20246 Hamburg

E-Mail: C.Habermann@uke.uni-hamburg.de