Rofo 2009; 181 - VO213_2
DOI: 10.1055/s-0029-1221313

MR-Thermometrie während Radiofrequenzablation in vitro am offenen 1.0 Tesla MRT

K Jungnickel 1, G Gaffke 1, K Lohfink 1, F Fischbach 1, K Will 2, J Bunke 3, M Ludewig 1, O Großer 1, A Omar 2, J Ricke 1
  • 1Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
  • 2Universität Magdeburg, Fakultät für Elektrotechnik/Institut für Elektronik, Signalverarbeitung und Kommunikationstechnik, Magdeburg
  • 3Philips Forschungslabor, Hamburg

Ziele: Ziel war die Etablierung einer Online-Thermometrie am offenen 1.0 T Hochfeld-MRT, um während Radiofrequenzablationen (RFA) ein direktes Monitoring zu ermöglichen. Methode: Es wurden 17 RFA an Rinderleber in vitro unter MR-Bildgebung bzw. -Thermometrie mit wechselnden Zielvolumina durchgeführt. Dazu wurde ein RFA-Generator 1500 X (Rita-Medical Systems, Angiodynamics, US) mit einer Arbeitsfrequenz von 460kHz mit MR-kompatiblem Applikator und ausfahrbaren Elektroden verwendet. Über Thermoelemente, welche in den Elektroden integriert sind, konnte permanent die erreichte Temperatur gemessen werden. Die Ablation wurde am offenen 1.0 T MRT (Panorama, Philips) unter kontinuierlicher Bildgebung zum Thermomonitoring durchgeführt. Um die Bildakquisition während der Hochfrequenz (HF)-Applikation der RFA zu ermöglichen, wurde die HF über einen eigens konstruierten Tiefpass gefiltert. Die zur MR-Thermometrie notwendige temperatursensitive Sequenz basiert auf der PRF-(ProtonenResonanzFrequenz)-Methode (FFE-EPI, 42ms/20ms/30°). Die Änderung der PRF in den Bilder wurde in farbige Temperaturkarten umgerechnet (Thermo-Tool, Philips). Im Anschluss an die RFA wurde die Nekrosezone makroskopisch vermessen. Ergebnis: Mithilfe einer Tiefpass-Filterung konnten die Störungen, welche das RFA-Gerät verursacht, so reduziert werden, dass MR-Bildgebung und MR-Thermometrie am offenen 1.0 T MRT während der RFA möglich wurden. Temperatur und Temperaturverlauf der PRF-basierten Thermometrie stimmten mit denen der Thermosonden des RFA-Gerätes bis auf wenige Grad überein. Form und Ausdehnung der Nekrosezone konnte mit den farbkodierten Temperaturkarten korrelliert werden. Der makroskopische Rand der Nekrosezone entsprach einer Isotherme zwischen 60 und 70°C. Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass die MR-Thermometrie mit Tiefpassfilterung am offenen 1.0T MRT ein direktes Monitoring der MR-gestützten RFA ermöglicht, wobei die Vorteile der MR-Bildgebung, hoher Weichteilkontrast und Temperaturmessung, genutzt werden konnten.

Korrespondierender Autor: Jungnickel K

Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

E-Mail: kerstin.jungnickel@med.ovgu.de