Rofo 2009; 181 - RK303_2
DOI: 10.1055/s-0029-1221077

Präoperative Halslymphknotendiagnostik

CR Habermann 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Seit der Einführung der radikalen Neck Dissection zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts hat das Wissen über die Häufigkeit, die Verteilung und die prognostischen Implikationen der Lymphknotenbeteiligung basierend auf der Lage des Primärtumors im Bereich der Kopf- und Halsregion einen enormen Zuwachs erfahren. Während bei Karzinomen der Mundhöhle bei Diagnosestellung nur in 2% bis 25% der Patienten ein Lymphknotenbefall zu erwarten ist, werden Halslymphknotenmetastasen bei bis zu 90% der Patienten mit einem Primarius im Bereich des Epi- oder Hypopharynx zum Zeitpunkt der Diagnosestellung nachgewiesen. Im Jahre 2002 wurde durch das Committee for Head and Neck Surgery die Definition der verschiedenen Arten der Neck Dissection überarbeitet. Für die korrekte Wahl der durchzuführenden Neck dissection ist die präoperative Bildgebung eine zwingende Voraussetzung und eine exakte Beschreibung der Lage eines als suspekt einzustufenden Lymphknoten durch den befundenden Radiologen eine unablässige Notwendigkeit. Eine ungenaue Beschreibung der Lage eines Lymphknoten oder die Verwendung der Lagebeschreibung gemäß der Nomenklatur von Rouviere aus dem Jahre 1938 ist für die interdisziplinäre Kommunikation nicht förderlich und vermindert den Wert des radiologischen Befundes. Sinnvoll erscheint es die Nomenklatur an die chirurgische Lokalisation der Lymphknoten anzupassen und diese einem bestimmten Level des Halses zuzuordnen.

Neben der genauen Beschreibung der Lokalisation von Lymphknoten im Bereich des Kopfes und des Halses sollen auch verschiedene bildgebende Techniken vorgestellt, diskutiert und in ihrer Wertigkeit in der präoperativen Diagnostik beurteilt werden.

Lernziele:

  • Kenntnis der verschiedenen Arten der Neck Dissection des Committee for Head and Neck Surgery aus dem Jahre 2002.

  • Beherrschung einer sicheren Zuordnung eines Halslymphknotens zu einem definierten Level des Halses.

  • Kenntnis der Wertigkeit verschiedener bildgebender Verfahren und Techniken.

Korrespondierender Autor: Habermann CR

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistrasse 52, 20246 Hamburg

E-Mail: C.Habermann@uke.uni-hamburg.de