Klin Padiatr 2009; 221 - A53
DOI: 10.1055/s-0029-1214306

Nierentransplantation nach Blasenaugmentation bei Urethralklappen und terminaler Niereninsuffizienz im Säuglingsalter

S Zundel 1, P Szavay 1, F Obermayr 1, W Steurer 1, O Amon 1, J Fuchs 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Kinderchirurgie, Allgemeinchirugie, Pädiatrie, Tübingen

Hintergrund: Eine chirurgische Therapie bei terminaler Niereninsuffizienz durch Urethralklappen kann bereits im Säuglingsalter notwendig werden. Die Rekonstruktion des unteren Harntraktes stellt eine Voraussetzung für das Transplantatüberleben dar.

Fallvorstellung: Wir berichten über einen Patienten mit Urethralklappen und terminaler Niereninsuffizienz. Bei postnatalen Anurie wurde am 2. Lebenstag mit einer Peritonealdialyse begonnen. Eine ausgeprägter Peritonealfibrose erforderte im Alter von 3 Monaten eine Umstellung auf Hämodialyse. Im Alter von 5 Monaten erfolgte eine Blasenaugmentatin mit Dünndarm. Das Fassungsvermögen konnte von 5ml auf 160ml gesteigert werden. Zur restharnfreien Blasenentleerung wurde ein kontinentes Ureterostoma angelegt. Im Alter von 6 Monaten erhielt das Kind eine Transplantatniere.

Ergebnis: Nach der Transplantation besteht eine gute Nierenfunktion mit normalen Retentionsparametern. Intermittierender Einmalkatheterismus über das Stoma ist bei guten Blasenvolumina problemlos möglich.

Schlussfolgerung: Die komplexe Rekonstruktion des unteren Harntraktes mit anschließender Nierentransplantation stellt schon im Säuglingsalter eine Therapieoption dar.