Klin Padiatr 2009; 221 - A22
DOI: 10.1055/s-0029-1214275

Nierenpartialfunktion nach laparoskopischer Nierenbeckenplastik im Kindesalter

P Szavay 1, T Luithle 1, J Fuchs 1
  • 1Abt. Kinderchirurgie, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen

Hintergrund: Die laparoskopische oder retroperitoneoskopische Nierenbeckenplastik zur Korrektur der Ureterabgangsstenose im Kindesalter sind mittlerweile etablierte Operationsverfahren. Die vorliegende Studie untersucht die Nierenpartialfunktion nach laparoskopischer Nierenbeckenplastik.

Methodik: Zwischen März 2004 und Oktober 2008 wurde bei 70 Patienten eine laparoskopische Nierenbeckenplastik durchgeführt. Das mediane Follow-up betrug 24 Monate (3–51). Die Nierenpartialfunktion wurde mittels Isotopennephrografie vor, sowie 3 und 12 Monate nach der Operation untersucht. Die Daten wurden mit 30 Patienten verglichen, die sich zwischen Februar 2003 und Juni 2006 einer offenen Nierenbeckenplastik unterzogen hatten.

Ergebnisse: In der laparoskopischen Gruppe betrug das mediane Alter bei OP 20 Monate (1–178), die mediane OP-Zeit 140 Minuten (95–220). Intra- oder postoperative Komplikationen traten bei 4 Patienten auf. Die Nierenpartialfunktion der operierten Seite betrug prä- sowie 3 bzw. 12 Monate postoperativ 46% (p>0,05). In der offen operierten Gruppe war das mediane Alter bei OP 7,5 Monate (2–180), die OP-Zeit betrug median 115 Minuten (50–280). In dieser Gruppe traten keine intra- oder postoperativen Komplikationen auf. Die Nierenpartialfunktion wurde bei allen Patienten ebenfalls erhalten.

Schlussfolgerung: Im Sinne des Erhalts der Nierenpartialfunktion ist die laparoskopische Operation der offenen ebenbürtig. Die Operationszeiten sind mittlerweile vergleichbar. Die laparoskopische Nierenbeckenplastik ist eine anspruchvolle Operation und setzt entsprechende Erfahrung voraus.