Pneumologie 2009; 63 - V271
DOI: 10.1055/s-0029-1213994

Einfluss pulmonaler Parameter auf die nicht-invasive Bestimmung des Herzzeitvolumens mittels Inertgas-Rückatmung

J Saur 1, F Trinkmann 1, C Dösch 1, T Papavassiliu 1, SO Schönberg 2, M Borggrefe 1, J Kaden 1
  • 11. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim
  • 2Institut für Klinische Radiologie, Universitätsklinikum Mannheim

Hintergrund: Das Herzzeitvolumen (HZV) ist ein wichtiger Parameter in der Diagnostik und Therapie. Im klinischen Alltag ist die Bestimmung mit den bisherigen Standardmethoden jedoch schwierig. Ein neues, nicht-invasives System basierend auf Inertgas-Rückatmung (IGR) hat in kleineren Studien vielversprechende Ergebnisse geliefert. Der Einfluss pulmonaler Erkrankungen auf die IGR Messungen ist jedoch unklar. Das Ziel der vorliegenden Studie war es daher die Genauigkeit von IGR bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen zu evaluieren.

Methodik: Das HZV von 261 konsekutiven Patienten wurde prospektiv mittels IGR (Innocor, Innovision, Odense DK) vor oder nach einer kardialen Magnetresonanztomografie (CMR) im Liegen bestimmt. Zur Beurteilung der Lungenfunktion wurde eine Spirometrie durchgeführt. Zusätzlich wurde bei 90 Patienten die Diffusionskapazität der Lunge für CO (DLCO) bestimmt. Der mögliche Einfluss der pulmonalen Parameter wurde mittels univariater und multivariater Analyse untersucht.

Ergebnisse: Das Patientenkollektiv bestand aus 170Männern (17–80 Jahre) und 91 Frauen (16–79 Jahre). Das HZV mittels IGR betrug 5,0±1,3l/min (2,2–9,7l/min) und 5,2±1,4l/min (2,0–9,6l/min) mittels CMR. Die Bland-Altman-Analyse zeigte eine gute Übereinstimmung für das HZV mit einer mittleren Abweichung von 0,2±1,0l/min. Die multiple Regressionsanalyse zeigte keinen Einfluss der pulmonalen Parameter auf die Messgenauigkeit. Die mittlere Abweichung der HZV-Messungen korrelierte nicht mit FEV1/FVC (r=0,05, p=0,4), VC (r=–0,01, p=0,8) und DLCO (r=–0,03, p=0,8). Es zeigte sich eine signifikante positive Korrelation zwischen dem pulmonalen Blutfluss und FEV1/FVC (r=0,19, p<0,01), VC (r=0,27, p<0,0001) sowie DLCO (r=0,26, p=0,01).

Schlussfolgerung: IGR erlaubt die einfache Bestimmung des HZV auch bei Patienten mit Lungenerkrankungen. Die Genauigkeit der Messungen wird weder von obstruktiven und restriktiven Einschränkungen beeinträchtigt noch durch eine Verringerung der DLCO.