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DOI: 10.1055/s-0029-1213874
Fulminante Pneumokokkensepsis bei 33-jähriger Patientin unter Immunsuppression bei Lupus erythematodes
Hintergrund: Im Vgl. zur Normalbevölkerung haben Pat. mit rheumatischen Erkrankungen (RE) unter immunsuppressiver Therapie ein deutl. erhöhtes Infektionsrisiko. Aktuelle Daten zum Impfstatus von Pat. mit RE zeigen, dass trotz Kenntnis des Vorhandenseins einer mgl. Impfung gegen Pneumokokken und Influenz wenige Pat. immunisiert wurden.
Kasuistik: Pat., 33 LJ, Vorstellung mit Diarrhoen, Erbrechen, Schüttelfrost, livider Verfärbung der Akren, ubiquitär Petechien bestehend seit 6 Stunden in der NA vor. Hier präsentierte sich die Pat. hypoton (RR 70/50), hypotherm (35°C), tachykard (120/min), tachypnoeisch (40/min) und mit einer Lactatazidose (16mmol/l). Vorbefundl. SLE mit cutaner und Gelenkmanifestation (ANA pos., Anti-SSA pos., Anti-SSB pos., dsDNA-AK pos., pANCA pos., Elastan ANCA pos.) eingestellt mit MTX (15mg/Wo), Kortikoiden (5mg). Die Medikation wurde von Pat. 2 Wo vor Aufn. abgesetzt. Aufnahmelab: CRP 35mg/l, Leuk. 11360/µl, Hb 71g/l, Thr 21/nl, Q 14%, PTT>100s, Fibrinogen 0,36g/l, AT 9%, Krea 217µmol/l, GOT1209U/l, GPT1163U/l, CHE 1,44, CK 1648U/l. Bei sept. Schock mit MOV (ANV, ALV, ARDS, DIC) invasive Beatm., CVVHDF. Nach Kulturgewinnung, empirische AB-Thx mit Imipenem/Cliastatin, Vancomycin, Gentamicin, Ciprofloxacin, 17l kolloidale, kristalloide Lsg., Gerinnungsfaktoren Substit. (6 EK, 6 FFP, AT III, 1000IE PPSB, 2 TK). Nach 18h verstarb die Pat. im fulminanten sept. Schock. Im Verl. Nachw. von sensiblem Streptokokkus pneumoniae aus BAL, Blutkultur.
Schlussfolgerung: In den STIKO Empfehlungen wird die Pneumokokkenimpfung bei Pat. mit RE nicht ausdrücklich empfohlen. Dieser Fall einer fulminanten Pneumokokkensepsis bei einer jungen Pat. mit RE und ausreichender Lymphozytenfunktion, aber eingeschränkter Komplementantwort zeigt, dass eine Immunisierung gegen Pneumokokken und Influenza zur Routine in der Prävention dieser Pat.gruppe gehören sollte.