Therapie von bronchialen Blutungen in flexibler Bronchoskopietechnik

Hintergrund:

Ein Argument für die Durchführung von interventionellen Bronchoskopien über das starre Rohr in Vollnarkose sind die guten Voraussetzungen für die Tamponade von Atemwegen bei Blutungskomplikationen. Wir untersuchten die Möglichkeit der Kontrolle von schweren endobronchialen Blutungen in flexibler Technik.

Patienten und Methoden:

3 Patienten mit starken endobronchialen Blutungen (1x nach transbronchialer Zangenbiopsie, 1x nach transbronchialer Kryosondenbiopsie 1x nach Kryoextraktion von Koageln). Flexible Bronchoskopie über einen Bronchoflextubus (ID 7,5 oder 8,5mm) unter tiefer Sedierung mit Propofol bei SO2-, tcCO2-, RR- und EKG – Monitoring. Bei Auftreten der Blutung: Schutz des nichtblutenden Bronchialsystems durch kontinuierliches Saugen mit einem leistungsstarken Sauger, Vorschieben des Tubus in den Hauptbronchus der blutenden Seite unter fortgesetzter maximaler Saugung, Vorschieben eines Ballonkatheters über das 2. Lumen in der Wand des Bronchoflextubus und Inflation des Ballons proximal oder auf der Blutungsstelle. Bei effektiver Tamponde Entfernung des Bronchoskops aus dem Tubus, Aufsetzen eines T- Stücks auf den Tubus für die Beatmung, anschließend bronchoskopische Kontrolle der Wirksamkeit der Ballontamponade.

Ergebnisse:

Bei allen 3 Patienten konnte mit dem Olympus – Ballonkatheter eine effektive Tamponade des Hauptbronchus der blutenden Seite erzielt werden. Die Blutungen standen nach einer maximalen Tamponade-Zeit von 30 Minuten.

Schlussfolgerung:

Starke endobronchiale Blutungen können auch in flexibler Bronchoskopietechnik behandelt werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Patient zum Zeitpunkt des Auftretens der Blutung mit einem 2-lumigen flexiblen Bronchoskopie-Tubus intubiert ist.