Rofo 2009; 181 - A30
DOI: 10.1055/s-0029-1208356

Hochauflösende MRT der gastrointestinalen Wandschichten von Schweine- und Humanpräparaten mittels endoluminaler Spule: Korrelation zur Histologie

L Grenacher 1, S Kramer 1, M Palmowski 1, S Macher-Goeppinger 1, M Müller 1, F Volke 1, M Düx 1, HU Kauczor 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg

Ziel: Die Darstellung der verschiedenen gastrointestinalen Wandschichten ermöglicht ein auf morphologischen Kriterien basierendes Tumorstaging. Ziel unserer Studie war es zu überprüfen, inwieweit mittels hochauflösender endoluminaler MRT die verschiedenen Wandschichten differenziert werden können. Ferner wurde das spezifische Signalverhalten der einzelnen Wandschichten sequenzabhängig beschrieben und dokumentiert.

Material und Methoden: n=15 humane Gewebepräparate (4 Magen, 5 Duodenum, 1 Jejunum, 5 Kolon) und n=30 tierische Gewebepräparate (Schwein; jeweils 5 von Ösophagus, Magen, Duodenum, Ileum, Kolon, Rektum) wurden über einen Zeitraum von 12 Monaten in einem 1,5 Tesla MR-Tomographen mittels endoluminaler MR-Empfangsspule untersucht. Verwendet wurden 3 Untersuchungsprotokolle: T2-TSE, T2-TIRM sowie eine T1-Opposed-Phase-Sequenz. Die Anzahl der differenzierbaren Wandschichten, deren Breite und das jeweilige Signalverhalten wurden dokumentiert. Anschließend wurden die Ergebnisse mit den histologischen Präparaten verglichen, um die MR-morphologischen Wandschichten den anatomischen Wandschichten zuzuordnen. Mit einer Korrelationsanalyse nach Spearman wurde die Stärke des Zusammenhangs zwischen MRT und der entsprechenden Histologie ermittelt.

Ergebnisse: Schwein: In allen Sequenzen konnten mindestens 3, maximal 6 Wandschichten unterschieden werden. Es gelang die sichere Abgrenzung der Mukosa mit hyperintensem Signal, der Submukosa mit hypointensem Signal und der Mukularis mit intermediärem Signalverhalten. Die Subserosa/Adventitia war hypointens nachweisbar.

Mensch: Gezählt wurden in allen Sequenzen mindestens 3, maximal 5 Wandschichten. Die Mukosa konnte mit hyperintensem Signal, die Submukosa mit hypointensem Signal und die Muskularis mit intermediärem Signal dargestellt werden. Die Subserosa/Adventitia zeigte ein hypointenses Signalverhalten.

Schlussfolgerung: Die hochauflösene MRT ermöglicht die differenzierte Erfassung der anatomischen Wandschichten des GI-Traktes vom Schwein und Menschen. Somit sind die Grundvoraussetzungen für ein auf morphologischen Kriterien basierendes Tumorstaging erfüllt.