Psychother Psychosom Med Psychol 2009; 59 - A079
DOI: 10.1055/s-0029-1208220

Die deutsche Version des Measure of Attachment Qualities (MAQ-D): Erste Befunde zu den psychometrischen Gütekriterien

A Hackelöer 1, B Löwe 1, C Spitzer 1
  • 1Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg

Für die Erfassung von Bindungsqualitäten bei Erwachsenen wurden bisher vergleichsweise lange Verfahren konstruiert. Anwendungsökonomische und kurze Erhebungsinstrumente, wie das aus 14 Items bestehende Measure of Attachment Qualities (MAQ-D) gewinnen in der psychosomatischen und psychologischen Diagnostik und Forschung zunehmend an Bedeutung. Mit Hilfe des MAQ-D erfolgt die Erfassung des präferierten Bindungsstil eines Erwachsenen auf den Dimensionen Sicherheit, Vermeidung, Ambivalenz-Besorgnis und Ambivalenz-Fusion, denen jeweils drei bzw. fünf Items zugeordnet sind, die auf einer vierstufigen Likert-Skala zu beantworten sind. Die deutsche Version des MAQ-D wurde an einer Gesamtstichprobe (N=769) psychometrisch evaluiert, die Studenten (N=369), nicht-klinische Probanden (N=261) und ambulanten bzw. teilstationären psychiatrisch-psychotherapeutische Patienten (N=139) umfasste. Zudem wurde das Inventar zur Erfassung interpersonaler Probleme (IIP-C), die deutsche Version des Experiences in Close Relationship–revised (ECR-R), das Brief Symptom Inventory 18 (BSI–18) und das Relationship Questionnaire (RQ–2) vorgegeben. Neben einer ausreichenden Trennschärfe der einzelnen Items sowie mäßigen internen Konsistenz, ergab unsere Studie gute Werte zur konvergenten Validität und Retestreliabilität. Des Weiteren ließen sich die vier Subskalen mit Hilfe einer explorativen Faktorenanalyse replizieren. Wir diskutieren unsere Befunde hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten des MAQ-D.