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DOI: 10.1055/s-0029-1208142
Trauma, PTSD und körperliche Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung
Jüngste Studien zeigen, dass traumatisierte Menschen bzw. solche, die eine posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) ausbilden, nicht nur vermehrt unter zusätzlichen anderen psychischen Störungen leiden, sondern auch ein erhöhtes Risiko für eine Vielzahl körperlicher Erkrankungen aufweisen. Vor diesem Hintergrund untersuchten wir 3171 Erwachsene (Durchschnittsalter 53,7±15,1 Jahre; 52,1% Frauen) aus der Allgemeinbevölkerung hinsichtlich möglicher Zusammenhänge zwischen Trauma, PTSD und körperlichen Erkrankungen. Auf der Basis der Ergebnisse des PTSD-Moduls des SKID wurden die Probanden drei Gruppen zugeordnet: kein Trauma in der Vorgeschichte (N=1440), Trauma, aber keine PTSD (N=1669) und PTSD (N=62). Alle Studienteilnehmer wurden mit Hilfe eines computergestützten Interviews zu einer Vielzahl körperlicher Beschwerden und Krankheiten befragt. Traumatisierte Probanden bzw. solche mit einer PTSD litten signifikant häufiger unter einem Hypertonus und hatten eine höhere Lebenszeitprävalenz für einen Myokardinfarkt, einen Schlaganfall, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und Carcinomen im Vergleich zu den Studienteilnehmern ohne Trauma. Unsere Ergebnisse ergänzen bisherige Befunde zu der hohen somatischen Komorbidität von Menschen mit traumatischen Erfahrungen und solchen, die in der Folge eine PTSD entwickeln. Potentielle Mechanismen der berichteten Assoziationen werden ebenso wie diagnostische und therapeutische Implikationen für die Praxis diskutiert.
Allgemeinbevölkerung - PTSD - Trauma - körperliche Erkrankungen